Mobilität 84 Prozent der Deutschen finden Carsharing unattraktiv
Beim Thema Mobilitätskonzepte der Zukunft sind Berater oft euphorisch. In Wahrheit kann der Löwenanteil der Bevölkerung aber insbesondere mit dem wichtigsten Projekt nicht anfangen: dem Carsharing.
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Eine sehr große Mehrheit der Deutschen kann im Trendthema Carsharing keinen größeren Nutzen für sich erkennen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) im Auftrag einiger großer Medienunternehmen. Demnach können sich lediglich 14 Prozent der Führerscheinbesitzer hierzulande vorstellen, Autos zusammen mit anderen, ihnen fremden Personen, regelmäßig zu nutzen. Nur zwei Prozent tun dies bekanntermaßen bereits. Was allerdings bislang weniger bekannt war: Knapp drei Prozent haben bereits Erfahrungen mit Carsharing gemacht, fanden es aber nicht überzeugend.
Viele setzen auf ein eigenes Auto
Erwartungsgemäß liegt das Potenzial für Carsharing vor allem in Großstädten und Ballungsgebieten. In Orten mit mehr als einer halben Million Einwohnern kann man rund 19 Prozent der Autofahrer zum Kreis der Nutzer oder potenziellen Nutzer von Carsharing zählen, in Kleinstädten sind es nur noch knapp zwölf Prozent. Dagegen setzen nach wie vor die meisten Deutschen auf ein eigenes Auto. So verfügen 61 Prozent aller Haushalte heute über einen Wagen, gut jeder vierte Haushalt (27 Prozent) unterhält zudem einen Zweitwagen und immerhin vier Prozent haben sogar drei Fahrzeuge. Insgesamt gibt es also in 92 Prozent aller Haushalte hierzulande mindestens einen Pkw.
Fast zwei Millionen Fahrberechtigte
Carsharing galt bislang beim Thema alternative Mobilität als das Trendkonzept schlechthin. Der Bundesverband Carsharing weist zwar Jahr für Jahr spektakulär ansteigende Nutzungszahlen aus – Anfang des Jahres 2017 gab es laut des Verbands rund 1,7 Millionen „Fahrberechtigte“ – im Jahr 2010 waren es demnach erst rund 160.000. Wie viele passive Teilnehmer in dieser Zahl enthalten sind, ist allerdings nicht ersichtlich.
In die aktuelle Studie flossen laut GIK rund 30.000 Einzelinterviews ein. Mit konzipiert und beauftragt wurde die Befragung von den fünf großen Medienhäusern Axel Springer, Bauer Media Group, Funke Mediengruppe, Gruner + Jahr und Hubert Burda Media.
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