Elektromobilität ASAP eröffnet Hochleistungsprüfstände

Autor Christian Otto

Die Elektromobilität kommt in Fahrt. Im Entwicklungsbereich mangelt es aber noch an Prüffeldern für E-Antriebe. ASAP bietet hierfür nun zwei neue Hochleistungsprüfstände und baut das Angebot weiter aus.

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ASAP hat nun zwei Hochleistungsprüfstände für E-Maschinen in unmittelbarer Nähe zu Audi.
ASAP hat nun zwei Hochleistungsprüfstände für E-Maschinen in unmittelbarer Nähe zu Audi.
(Bild: ASAP)

Der Engineering-Dienstleister (EDL) ASAP hat gestern (07. Juni) zwei neuen Prüfstände für hochperformante E-Maschinen eingeweiht. Sie sind Teil des Test- und Erprobungszentrums des Entwicklungsdienstleisters, das mit seinem akkreditierten Prüflabor standortübergreifend diverse Steuergeräte, Elektronikkomponenten und E-Maschinen erprobt.

Zur Ausstattung des rund 3.000 Quadratmeter großen Zentrums gehören nun auch die zwei Prüfstände für hochperformante E-Maschinen. Dabei gelang ASAP die Einrichtung der neuen Prüfeinheiten laut eigener Angaben in nur wenigen Monaten. Die schnelle Umsetzung war demnach aufgrund der langjähriger Zusammenarbeit mit dem Technologiepartner Kratzer Automation möglich.

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Prüfstände für Elektroantriebe boomen

Dominik Sedlmair, Leiter des ASAP Test- und Erprobungszentrums, berichtet zudem schon von einer starken Nachfrage der Kunden „Die zwei zusätzlichen Anlagen werden schon in Kürze auf Hochtouren laufen – der Bedarf ist groß, die Prüfstände sind seit Bekanntgabe für das laufende Jahr so gut wie ausgebucht.“

In Summe verfüge ASAP laut Seldmaier jetzt über drei der leistungsstärksten Prüfstände mit einem Drehzahlbereich von über 20.000 U/min. Das Unternehmen betont, dass es derzeit keine vergleichbare Anlage bei einem unabhängigen Prüfdienstleister gibt.

Michael Neisen, CEO der ASAP Gruppe, und Uwe Krummenoehler, COO und Leiter des Geschäftsfelds Test Systems des Technologiepartners Kratzer Automation, weihten die neuen Hochleistungsprüfstände für E-Maschinen gemeinsam ein. „Mit der Investition in zwei weitere Prüfstände für hochperformante E-Maschinen untermauern wir unseren Fokus auf Elektromobilität“, so Neisen. Der hohe finanzielle Aufwand werde sich aus seiner Sicht mehr als lohnen, da man mit diesem Testfeld einen USP geschaffen hat.

E-Maschinen-Prototypen aus eigenem Haus

Und dieser lässt sich nach ASAP-Angaben auch in Zahlen abbilden: Während am Markt übliche Prüfstände Leistungen bis zu 250 kW abdecken, bieten die Prüfstände bei ASAP eine Dauerleistung von 400 kW, Spitzenleistungen von bis zu 700 kW mechanisch und über 800 kW elektrisch sowie einen deutlich erhöhten Drehzahlbereich von über 20.000 U/min. Mit den Prüfständen möchte der EDL seinen Kunden hochautomatisierte Erprobungen und Vermessungen ermöglichen. Zudem fertigt ASAP selbst E-Maschinen-Prototypen und kann so während des Entwicklungsprozesses notwendig werdende Änderungen jederzeit schnell umsetzen.

Die hohe Relevanz solcher Prüfanlagen bestätigten vor der Einweihung auch schon die Teilnehmer einer sehr gut besetzten Podiumsdiskussion, die die Veranstaltung begleitete. Die geladene Runde aus Industrie und Forschung, unter anderem auch mit Dr. Stefan Niemand, Leiter Elektrifizierung bei Audi, diskutierten dabei die Herausforderungen der Elektromobilität.

Audi möchte in diesem Jahr noch den in Genf vorgestellten Elektro-SUV e-tron auf den Markt bringen. Gerade für die Entwicklung solcher elektrischen Oberklassefahrzeuge oder auch Sportvarianten brauchen die Hersteller hochperformante Prüfstände, wie sie ASAP nun in Gaimersheim vorhält.

Und ASAP baut sein Prüfumfänge weiter aus: Für das vierte Quartal kündigte der EDL an, exklusiv eine E-Antriebsprüffeld für einen Premium-OEM in Baden-Württemberg in Betrieb zu nehmen.

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