Formel 1 Audi baut Motorsport-Zentrum in Neuburg für Formel-1-Projekt aus

Von Thomas Günnel

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Audi startet mit dem Rennteam Sauber ab dem Jahr 2026 in der Formel 1. Für die Antriebsentwicklung baut der Autohersteller jetzt sein Motorsportzentrum in Neuburg an der Donau aus.

Am Standort Neuburg erweitert Audi sein Kompetenz-Center Motorsport; siehe rotes Gebäude im Bild.
Am Standort Neuburg erweitert Audi sein Kompetenz-Center Motorsport; siehe rotes Gebäude im Bild.
(Bild: AUDI AG)

Ab dem Jahr 2026 fährt Audi in der Formel 1 mit. Jetzt erweitert der Automobilhersteller dafür das Kompetenz-Center Motorsport am Standort Neuburg. Der Neubau wird rund 3.000 Quadratmeter umfassen und vor allem neue Prüfstände für die Entwicklung des Antriebs beinhalten. Die gesamte Antriebseinheit besteht aus Energierückgewinnungssystem, elektrischem Motor, Batterie, Verbrennungsmotor und Getriebe. Etwa 50 Prozent der Antriebsleistung wird elektrisch sein.

Außerdem sind Technikräume vorgesehen, eine mechanische Werkstatt und Arbeitsplätze. Konkret: Ausgehend von aktuell rund 220 Beschäftigten im Formel-1-Projekt will Audi das Team der Audi Formula Racing GmbH auf 300 Kolleginnen und Kollegen zur Mitte des Jahres 2023 aufbauen.

Die Bauarbeiten für die Erweiterung haben bereits begonnen. Im ersten Quartal 2024 soll die Erweiterung beendet sein. Bereits ab März 2023 will Audi einen Teil des neuen Gebäudes in Betrieb nehmen. Eröffnet hatte Audi das Kompetenz-Center Motorsport im Sommer 2014. Von hier steuert das Unternehmen alle werkseitigen Renneinsätze und Kundensportprojekte.

In Neuburg entstanden seitdem der Audi RS Q E-Tron für die Rallye Dakar, Versionen des Hybrid-Rennwagens Audi R18 E-Tron Quattro, des Audi RS 5 DTM und des rein elektrischen Formel-E-Rennwagens.

Strom- und Wärmeversorgung am Standort CO2-neutral

„Die Strom- und Wärmeversorgung in Neuburg erfolgt schon heute CO₂-neutral“, beschreibt ein Sprecher von Audi. Dazu nutzt das Unternehmen Fernwärme aus Industrieabwärme und Ökostrom aus Wasserkraftwerken. Die FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) hat dem Standort mit dem Drei-Sterne-Umwelt-Prüfsiegel ihre höchste Auszeichnung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit verliehen. Mittelfristig will Audi die Energie für das Formel-1-Projekt am Standort Neuburg eigenständig und regenerativ erzeugen.

Rennstall Sauber wird Audi-Werksteam

Ende Oktober hatte Audi das Rennteam Sauber für sein Formel-1-Projekt gewählt. Außerdem will der Autohersteller einen Anteil an der Sauber Group übernehmen. Der Schweizer Traditionsrennstall wird dann ab 2026 als Audi-Werksteam starten.

Die Antriebseinheit entwickelt Audi in Neuburg an der Donau. Sauber entwickelt und fertigt am Standort im schweizerischen Hinwil das Einsatzfahrzeug; plant die Renneinsätze und führt sie durch. Das Rennteam hat rund 30 Jahre Wettbewerbserfahrung. Erste Testfahrten mit dem für das 2026er-Reglement entwickelten Antrieb in einem Formel-1-Testauto sind für 2025 geplant.

Beide Unternehmen haben in der Vergangenheit schon zusammengearbeitet. Audi Sport nutzte während der erfolgreichen Le-Mans-Epoche und bei der Entwicklung des Class-1-Tourenwagens für die DTM regelmäßig den Windkanal der Sauber Group in Hinwil.

CO2-freie Formel 1 ab 2030

Ab dem Jahr 2026 gilt ein neues Reglement in der Formel 1. Die Antriebe werden bis zu 50 Prozent elektrifiziert sein. Der elektrische Antrieb leistet dann mit 400 kW/544 PS annähernd so viel wie der Verbrennungsmotor. Die 1,6-Liter-Turbomotoren verbrennen dann nachhaltigen, synthetischen Kraftstoff; CO2-neutral nach EU-Norm. Bis zum Jahr 2030 will die Formel 1 als Rennserie CO2-neutral sein.

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