Personen Gernot Döllner wird neuer Vorstandsvorsitzender von Audi

Aktualisiert am 30.06.2023 Von Thomas Günnel Lesedauer: 3 min |

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Gernot Döller ist ab September neuer Vorstandsvorsitzender der Audi AG. Er folgt auf Markus Duesmann.

Gernot Döllner ist ab September 2023 neuer Vorstandsvorsitzender der Audi AG.
Gernot Döllner ist ab September 2023 neuer Vorstandsvorsitzender der Audi AG.
(Bild: Volkswagen AG)

Gernot Döllner wird neuer Vorstandsvorsitzender der Audi AG. Er folgt zum 1. September dieses Jahres auf Markus Duesmann. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Audi-Aufsichtsrat am 29. Juni 2023.

„Ich danke Markus Duesmann für seine wichtigen Leistungen bei Audi in den vergangenen Jahren. Er hat mit Weitblick wichtige strategische Entscheidungen vorbereitet und vorangetrieben. Dazu gehört insbesondere die Elektrifizierungsstrategie. Darauf wird Audi auch in Zukunft weiter aufbauen können“, sagte der Audi-Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Döss. Gernot Döllner sei jetzt „die richtige Person, um die Produktstrategie und die Aufstellung in den wichtigen Märkten für Audi weiter zu schärfen“.“

Audi-Management unzufrieden mit Duesmann

Innerhalb des Konzerns gab es in jüngster Zeit Kritik an Duesmann: angekündigte Vorhaben seien mitunter verzögert oder nicht umgesetzt worden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Letztlich habe das Management nicht mehr hinter ihm gestanden. Der vormalige VW-Konzernchef Herbert Diess hatte Duesmann vom Münchner Konkurrenten BMW zu Audi geholt.

Duesmann fiel zudem mit in der Branche eher unkonventionellen Ansichten auf. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ im Oktober 2022 hielt er angesichts der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Krise um die Energie autofreie Sonntage und ein Tempolimit für sinnvoll.

Absatzprobleme bei Audi

Markus Duesmann ist ab September nicht mehr Vorstandsvorsitzender von Audi. Das Amt übernimmt Gernot Döllner.
Markus Duesmann ist ab September nicht mehr Vorstandsvorsitzender von Audi. Das Amt übernimmt Gernot Döllner.
(Bild: AUDI AG)

Markus Duesmann war bis Sommer 2018 BMW-Einkaufsvorstand. Ab dem Jahr 2020 übernahm er die Führung von Audi. Im vergangenen Jahr fuhr Audi einen Rekordgewinn ein. Der Ausblick für das laufende Jahr blieb aber verhalten: Die Gewinnmarge dürfte sinken, der Anteil profitabler Oberklassefahrzeuge an den Verkaufszahlen ging zurück.

Sorgen machte Audi der Verkauf seiner E-Autos im größten Markt China, der Absatz dort fiel im vergangenen Jahr um acht Prozent, berichtet dpa. Insgesamt verkaufte Audi mit 1,6 Millionen Autos vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Kritik am Ergebnis von Audi

Audi sei eine der vier großen Baustellen von VW-Konzernchef Blume, neben der Software-Sparte Cariad, China und der Rentabilität der VW-Kernmarke, hieß es in Konzernkreisen. Vergangene Woche ließ VW-Konzernchef Blume laut dpa auf einer Investorenveranstaltung Kritik am jüngsten Abschneiden von Audi durchscheinen.

Die Marke könne mehr liefern, sagte er laut der Nachrichtenagentur. Zudem setzte er die mittelfristigen Renditevorgaben für den Autohersteller beim operativen Gewinn auf 13 Prozent vom Umsatz hoch. Audi hatte zuvor neun bis elf Prozent angestrebt.

Über Gernot Döllner

Gernot Döllner war wie VW-Konzernchef Oliver Blume bei Porsche tätig. Der Maschinenbauer war dort unter anderem Verantwortlicher für die der Panamera-Baureihe. Seit 2021 leitet er die Produkt- und Konzernstrategie und das Generalsekretariat im Volkswagen-Konzern. Döllner ist studierter Maschinenbauer und trat 1993 bei Volkswagen als Doktorand ein. Bei Porsche war er in mehreren leitenden Funktionen tätig, unter anderem als Leiter der Produkt- und Konzeptentwicklung und als Verantwortlicher der Panamera-Baureihe. Seit 2021 leitet er die Produkt- und Konzernstrategie und das Generalsekretariat im Volkswagen-Konzern.

Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche und sein Stellvertreter Hans Michel Piëch begrüßten die Entscheidung, Döllner zum Audi-Chef zu ernennen. Gleichzeitig dankten sie Duesmann für die Neuausrichtung von Audi in den vergangenen drei Jahren und den konsequenten Umstieg auf die E-Mobilität.

Peter Mosch, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Gesamtbetriebsratsvorsitzender, dankte Markus Duesmann. Er habe „in schwierigen Zeiten für Audi und die Beschäftigten, mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Ukraine-Überfalls auf die Lieferketten und die Märkte, Verantwortung übernommen. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm alles Gute für seine berufliche und persönliche Zukunft.“

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