Wirtschaft Auftragsfertiger Foxconn positioniert sich mit E-Plattform als Zulieferer

Autor Svenja Gelowicz

Das taiwanesische Unternehmen Foxconn hat eine modulare Plattform für E-Autos und Pläne für eine Festkörperbatterie vorgestellt. Der Konzern wolle zum „Android für Elektromobilität“ werden.

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Foxconn-Vorstandschef Young Liu (2. v. li.) bei der Vorstellung der E-Plattform MIH.
Foxconn-Vorstandschef Young Liu (2. v. li.) bei der Vorstellung der E-Plattform MIH.
(Bild: Foxconn)

Der taiwanesische Auftragsfertiger und Hersteller von Elektronikteilen Foxconn bringt sich als Automobilzulieferer ins Spiel. Das Unternehmen hat am Montag (19. Oktober) in der Hauptstadt Taipeh eine Plattform für E-Autos namens MIH vorgestellt. Sie trenne Software und Hardware und schaffe so ein offenes Ökosystem, heißt es vom Unternehmen in einer Mitteilung. Foxconn habe dabei „Schlüsselkomponenten“ für die Elektromobilität entwickelt.

Der Konzern, der unter anderem iPhones produziert, will damit Unternehmen den Eintritt in den taiwanesischen sowie weltweiten E-Auto-Markt ermöglichen. Mit der MIH-Plattform könnten Unternehmen verschiedene E-Auto-Modelle entwickeln, beispielsweise SUVs oder Limousinen. Foxconn wolle damit zum Android für Elektromobilität werden.

Foxconn: Pläne für Festkörperbatterien

Der Elektronikspezialist kündigt außerdem an, bis 2024 eine Festkörperbatterie in den Markt zu bringen. Sie soll sich durch hohe Leistung bei zugleich niedrigen Kosten auszeichnen, heißt es in einer Mitteilung. Foxconn habe dafür unter anderem ein Hochintensitäts-Druckgussmittel entwickelt, das korrosionsbeständig und hochformbar sei.

Foxconn hat Anfang des Jahres bereits angekündigt, gemeinsam mit Fiat Chryler E-Autos bauen zu wollen. Das Unternehmen will Berichten zufolge unabhängiger von den Smartphone-Herstellern werden. Die Nachrichtenagentur Reuters hat vergangenen Freitag über die Ankündigung von Foxconn-Konzernchef Young Liu berichtet, sein Unternehmen wolle in den Jahren 2025 bis 2027 weltweit in jedem zehnten Elektroauto mit Bauteilen oder Dienstleistungen vertreten sein

Bereits zur CES hatte der Elektronikkonzern Sony eine E-Auto-Studie gezeigt und damit für Aufmerksamkeit gesorgt. Experten prophezeien unlängst den Markteinstieg neuer Spieler in die Autobranche, was den Druck auf die etablierten deutschen Automobilzulieferer verstärkt.

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