Top 100 Zulieferer „Autohersteller werden massiv in die Lieferketten investieren“

Autor Sven Prawitz

Jan Dannenberg und Alexander Timmer, beide Partner bei Berylls Strategie Advisors, sprechen über die Folgen der Pandemie für die Zulieferer und anstehende Umstrukturierungen.

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Dr. Jan Dannenberg ist Gründungspartner bei Berylls Strategy Advisors.
Dr. Jan Dannenberg ist Gründungspartner bei Berylls Strategy Advisors.
(Bild: Berylls Strategie Advisors)

Herr Dannenberg, wie hat die Zuliefererbranche das Corona-Jahr überstanden? Hält der Trend zur Zwei-Klassengesellschaft weiter an?

Dannenberg: Die weltweit größten Automobilzulieferer haben in 2020 elf Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet als im Vorjahr. Auch der operative Gewinn ist deutlich eingebrochen und lag im zweiten Quartal bei circa minus acht Prozent. Ein ähnliches Bild konnte in diesem Zeitraum für die Geschäftsentwicklung der OEMs gezeichnet werden. Seit Herbst 2020 erleben wir in der Zuliefererbranche ein deutliches Zeichen der Erholung. Sowohl Umsätze als auch Gewinne haben zum Jahresende deutlich angezogen, teilweise mit Gewinnen im zweistelligen Prozentbereich. Eine Erholung auf das Niveau der Vorkrisenjahre 2018, 2019 erwarten wir in dem Zeitraum zwischen 2023 und 2026, beflügelt durch die Wachstumsmärkte Südasien und Südamerika. Dadurch hat sich der Trend zur Zwei-Klassengesellschaft verschärft. Die Großen Player kehren schnell zur alten Profitabilität und zu guten Wachstumsraten zurück, der Mittelstand bleibt dabei auf der Strecke.

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