Die Automobilindustrie bewegt sich seit über 100 Jahren in unzähligen Fachdisziplinen mit einem hohen Innovationsgrad. Ihre Stärken: exzellente Qualität und hohe Zuverlässigkeit. Diese gilt es nun zu verbinden mit den neuen digitalen High-Tech-Themen – damit das Auto begehrenswert bleibt. Ein Kommentar von Prof. Hans-Herrmann Braess.
Wie kann es sein, dass manchmal der Eindruck entsteht, Automobilbau sei im Vergleich zum Silicon Valley nur Low-Tech? Das fragt sich unser Gastautor Hans-Herrmann Braess.
(Bild: Daimler)
Startete das Auto einst als rein mechanisches Konstrukt, gebaut in einer Werkstatt, ist es heute das komplexeste Konsumgut unserer Zeit. Bei der Entwicklung und Produktion sowie im laufenden Betrieb sind eine Vielzahl von Technologien und wissenschaftlichen Gebieten maßgeblich beteiligt. Schließlich sind die Anforderungen und weltweiten Produktions- und Einsatzbedingungen so mannigfaltig, dass ohne Nutzung systematischer und wissenschaftlich basierter Methoden sowie Systemtechniken kaum noch Weiterentwicklungen möglich sind.
Prof. Dr.-Ing. E.h. Hans-Hermann Braess, 80, hat in Industrie und Forschung Herausragendes geleistet. 1999 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.
(Bild: Privat)
Bis in die Vierzigerjahre hinein gelang es, mit dem Einsatz physikalischer Teilgebiete wie Mechanik, Strömungslehre, Thermodynamik, Akustik/Schwingungslehre sowie Maschinenelemente, Materialwissenschaften, Kraftstoff- und Kunststoffchemie und dann Elektrik zuverlässige Fahrzeuge bauen zu können – verbunden mit erprobten Fertigungstechniken. In den Fünfzigerjahren kamen viele neue Felder hinzu, etwa die Elektronik, Regelungstechnik mit Sensorik/Aktorik, Steuergeräte und Software, Mechatronik, Telematik, Elektrochemie, Optoelektronik, neue Werkstoffe und Fertigungstechniken mit Robotik sowie die chemische Reaktionskinetik und Katalyse-Chemie. Auch die Mathematik mit Simulations- und Optimierungsverfahren wurde ein unverzichtbares Werkzeug, die Energietechnik ein breites F&E-Thema.
Dann führte der Mensch im Massenverkehr zu neuen Frage- und Aufgabenstellungen, etwa bezüglich Physiologie und Psychologie, Biomechanik (Unfallfolgen), Ergonomie und Kybernetik bis hin zu Soziologie, Jura und ethischen Aspekten. Ganz aktuell sind die Bemühungen zur Automatisierung des Straßenverkehrs, zum Beispiel mit Methoden der Bildverarbeitung, neuen Sensoren sowie innovativen Mensch-Maschine-Interaktionen, extrem leistungsfähigem Mobilfunk, Kryptologie sowie der künstlichen Intelligenz.
Wie kann es bei alledem möglich sein, dass manchmal der Eindruck entsteht, Automobilbau sei im Vergleich zum Silicon Valley nur Low-Tech? Selbst „Blechbiegen“ ist bei Multi-Material-Werkstoffkonzepten und anspruchsvollen Geometrien alles andere als eine einfache Aufgabe!
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Stand vom 15.04.2021
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