Wirtschaft Autonomes Fahren: Daimler und BMW bestätigen Entwicklungsallianz
Erst in der vergangenen Woche haben die Premiumhersteller aus dem Süden Deutschlands ihr gemeinsames Mobilitätsunternehmen vorgestellt. Nun bestätigen Daimler und BMW die Gerüchte, künftig gemeinsam Technik für selbstfahrende Autos zu entwickeln.
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Nun ist es offiziell: Daimler und BMW arbeiten auch gemeinsam am automatisierten Fahren. Die Hersteller haben heute (28. Februar) in einer Mitteilung die Gerüchte um eine Entwicklungsallianz bestätigt – eine gemeinsame Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet. Das ist in wenigen Tagen die zweite große Ankündigung: Erst am vergangenen Freitag haben die Premiumhersteller aus Deutschlands Süden ihre fünf gemeinsamen Mobilitätsmarken vorgestellt.
Nun soll zuerst die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen sowie dem automatisierten Fahren auf Autobahnen und für Parkfunktionen bis Level 4 in der nächsten Technologiegeneration vorangetrieben werden. Diese Technologiestufe soll Mitte des nächsten Jahrzehnts „in der Breite verfügbar sein“, so eine Mitteilung von Daimler. Statt individueller Insellösungen gehe es um ein zuverlässiges Gesamtsystem, lässt Ola Källenius, Entwicklungschef und designierter CEO von Daimler, verlauten. Seitens BMW heißt es vom Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich, dass durch die Partnerschaft „die Industrialisierung des autonomen Fahrens im Rahmen einer flexiblen, skalierbaren und nicht-exklusiven Plattform“ vorangetrieben werden soll. Die Zusammenführung des Know-hows von BMW und Daimler soll das Ganze deutlich beschleunigen.
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Neue Mobilität
Daimler und BMW verbünden sich zu fünf Mobilitätsmarken
BMW und Daimler: Gemeinsame skalierbare Architektur
Die Hersteller rücken wohl auch näher zusammen, um näher an die – zumindest nach Anzahl der Testkilometer – führende Google-Tochter Waymo heranzukommen. Konzernseitig unbestätigt ist noch das Engagement von Volkswagen, sich mit 600 Millionen US-Dollar (530 Millionen Euro) an der Ford-Tochter für autonomes Fahren „Argo“ zu beteiligen und zusätzliche rund 1,1 Milliarden US-Dollar an Betriebskapital einzubringen. Das will das „Wall Street Journal“ herausgefunden haben.
Die gemeinsame Entwicklung der Premiumhersteller BMW und Daimler soll über eine skalierbare Architektur mehrere Automatisierungsstufen bis Level 4 umfassen, wobei die Technologie der Level 3 und 4 sowohl in Europa als auch in den USA und China das automatisierte Fahren auf Autobahnen ermöglichen soll. Darüber hinaus streben die Partner nach eigenen Angaben auch Gespräche über eine Ausdehnung des Kooperationsumfangs in der Zukunft auf höhere Automatisierungsgrade auf Autobahnen sowie für urbane Gegenden und Städte an.
Davon nicht behelligt sollen die F&E-Aktivitäten der aktuellen Generationen sowie weitere Zusammenarbeitern der Unternehmen sein. BMW und Daimler wollen jedoch weitere Partnerschaften mit Tech-Firmen und Autoherstellern prüfen, die „zum Erfolg der Plattform beitragen können“.
BMW testet das automatisierte Fahren heute weltweit mit 70 Fahrzeugen, unter anderem auch in München. Bei der Entwicklung arbeitet BMW bereits mit Intel, Mobileye, Fiat Chrysler, Continental und Magna zusammen. Daimler will dieses Jahr zusammen mit dem Automobilzulieferer Bosch im Silicon Valley in den USA selbstfahrende Fahrzeuge ohne Lenkrad und Gaspedal in Städten auf die Straße bringen.
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