Investor Autozulieferer Bolta-Werke an Winning Group verkauft

Von Thomas Günnel

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Der Zulieferer Bolta-Werke musste Ende 2021 Insolvenz anmelden. Jetzt wurde ein Käufer für das Unternehmen gefunden – der erst im Mai zwei insolvente deutsche Automobilzulieferer gekauft hat.

Sebastian Wagner, Chef der Winning Group: „Wir sind zuversichtlich, den Betrieb, auch in den aktuell komplizierten Rahmenbedingungen, gemeinsam effektiv weiterzuentwickeln zu können und ein bedeutendes Wachstum zu schaffen.“
Sebastian Wagner, Chef der Winning Group: „Wir sind zuversichtlich, den Betrieb, auch in den aktuell komplizierten Rahmenbedingungen, gemeinsam effektiv weiterzuentwickeln zu können und ein bedeutendes Wachstum zu schaffen.“
(Bild: Atelier Zidlicky/Winning Group)

Der insolvente Automobilzulieferer Bolta-Werke ist an die Winning Group verkauft worden. Das hat der Insolvenzverwalter mitgeteilt. Das Unternehmen hat den Geschäftsbetrieb der Bolta-Werke und den von Bolta Bundle erworben. Bolta-Werke und Bolta Bundle haben ihren Hauptsitz in Diepersdorf nahe Nürnberg. Produktionsstandorte gibt es zudem in Gottmadingen nahe Konstanz und Gütersloh in Nordrhein-Westfalen. Beide sollen erhalten bleiben; inklusive der rund 850 Arbeitsplätze.

Winning will die Bolta-Werke in die Unternehmensgruppe integrieren, konkret in den Geschäftsbereich Winning Plastics. Die Bolta-Werke firmieren künftig als „Winning Plastics – Diepersdorf GmbH“.

Bolta-Werke stellt oberflächenveredelte Komponenten her. Die Winning Group ist eine deutsch-tschechische Unternehmensgruppe. Sie ist aktiv in den Bereichen Automotive und Hochbau. Das Tochterunternehmen Winning Plastics liefert oberflächenbehandelte Kunststoffteile für Pkw und Lkw. Zu den Kunden von Winning Plastics zählen unter anderem BMW, DAF, Porsche, Škoda, Volkswagen und Volvo.

Größter Arbeitgeber im Nürnberger Land

Die Bolta-Werke sind einer der größten Arbeitgeber im Nürnberger Land. Zum Kaufpreis gab es keine Angaben. Die Gläubiger haben der Übernahme bereits zugestimmt. Von dem Verkauf nicht betroffen sind die ausländischen Gesellschaften in Tuscaloosa (USA) und Puebla (Mexiko). Beide waren nicht Teil des Insolvenzverfahrens.

„Einen entscheidenden Teil zum erfolgreichen Verkauf an die Winning Group hat die Belegschaft geleistet“, sagte Insolvenzverwalter Volker Böhm. „Sie hat in einer für sie sehr herausfordernden Situation über mehrere Monate mit hohem Engagement weitergearbeitet. Auch Betriebsrat und IG Bergbau und Chemie haben eine sehr konstruktive Rolle bei der Sanierung gespielt.“ Die Kunden aus der Automobilindustrie hätten das Verfahren „sehr konstruktiv begleitet“.

Die Bolta-Werke hatten Ende September 2021 Insolvenzantrag gestellt. Ursächlich war nach Angaben der Geschäftsführung die nach wie vor bestehende Halbleiterkrise. Als unmittelbare Konsequenz hatten einige Kunden ihre Abrufe verschoben. Dies führte zu einem massiven Umsatzeinbruch, der finanziell nicht aufgefangen werden konnte.

Über die Winning Group

Die inhabergeführte Winning Group mit Hauptsitz im tschechischen Brno wurde 2016 gegründet und plant für das Jahr 2022 mit 14 Gruppenunternehmen einen konsolidierten Gesamtumsatz von rund 300 Millionen Euro. Winning beschäftigte vor der Übernahme der Bolta-Werke weltweit 2.300 Menschen. Im Mai 2022 hatte Winning bereits die deutschen Autozulieferer PWK und Räuchle übernommen. Zu den Kunden von Winning Plastics zählen unter anderem BMW, DAF, Porsche, Škoda, Volkswagen und Volvo.

Über Bolta-Werke

Der Zulieferer entwickelt und produziert oberflächenveredelte Komponenten. Die Kunden kommen vorwiegend aus der Automobilindustrie. Zum Produktspektrum zählen Typenschilder, Zierleisten und Zierelemente, große und komplexe Bauteile, wie Kühlergrille. Das Unternehmen beschäftigt an den deutschen Standorten Diepersdorf, Gütersloh und Gottmadingen zurzeit rund 850 Arbeitnehmer. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Bolta-Gruppe weltweit einen Umsatz von insgesamt rund 230 Millionen Euro.

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