Batteriefertigung BMW startet Batteriefabrik in den USA

Von Jens Rehberg Lesedauer: 2 min |

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Ein wichtiger Meilenstein für die E-Auto-Produktion des Münchner Herstellers in Nordamerika: In der Nähe von Spartanburg zieht BMW jetzt eine Batteriefabrik hoch.

Visualisierung des künftigen Fertigungsstandortes im US-amerikanischen Woodruff.
Visualisierung des künftigen Fertigungsstandortes im US-amerikanischen Woodruff.
(Bild: BMW)

Für die künftige BMW-Batteriefabrik in Wooruff hat der Hersteller am Dienstag den Spatenstich inszeniert. In dem neuen Werk sollen Mitarbeiter laut einer aktuellen Mitteilung des Autobauers Hochvoltbatterien der sechsten Generation für vollelektrische X-Modelle montieren. Die Batterien sollen dann direkt im nahegelegenen Fahrzeugwerk Spartanburg verbaut werden. BMW schafft in Woodruff nach eigenen Angaben rund 300 Arbeitsplätze.

„Das Werk Woodruff wird in Bezug auf Nachhaltigkeit, Flexibilität und Digitalisierung auf dem neuesten Stand sein“, wird Robert Engelhorn, Chef der BMW Manufacturing Co., in der Mitteilung zitiert.

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatten die Münchner angekündigt, 700 Millionen Dollar in den Bau des neuen Standorts in South Carolina investieren zu wollen. Das Werk Woodruff soll circa 100 Hektar groß sein und aus dem Werksgebäude mit Nebengebäuden, einer Energiezentrale, Betriebsgastronomie sowie einer Feuerwehr bestehen.

Die in Woodruff verbauten Batteriezellen kauft BMW von AESC ein. Das Unternehmen lässt sich derzeit in Florence, ebenfalls in South Carolina, nieder. Mit einer Kapazität von 30 GWh will der Anbieter dort in Zukunft die runden Lithium-Ionen-Zellen herstellen, die speziell für die sechste Generation der E-Drive-Technologie entwickelt wurden. Das Zellformat soll für eine mehr als 20 Prozent höhere Energiedichte gut sein. Ladegeschwindigkeit und Reichweite sollen sich dadurch um bis zu 30 Prozent verbessern.

Nachhaltigere Produktion

AESC verwendet für die Produktion Kobalt, Lithium und Nickel, das zum Teil aus recyceltem Material besteht. Zudem soll bei der Herstellung ausschließlich Grünstrom verwendet werden, so dass BMW optimistisch ist, seinen CO2-Abdruck in der gesamten Batteriezellproduktion um bis zu 60 Prozent gegenüber der aktuellen Batteriegeneration verkleinern zu können.

Auch der neue BMW-Standort in Woodruff soll komplett mit Grünstrom betrieben werden. Der Hersteller will die CO2-Emissionen in seinem globalen Produktionsnetzwerk bis 2030 um 80 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren. Die Werksdächer in Woodruff werden zudem für die Installation von Photovoltaikanlagen vorbereitet.

Effizient dimmen

Innen soll eine LED-Beleuchtung mit Bewegungsmeldern und einer effizienten Dimm-Strategie Energie sparen. Die Hochvolt-Batteriemontage benötigt grundsätzlich kein Wasser. Trotzdem soll Regenwasser aufgefangen und außerhalb der Montage genutzt werden. Beim Bau des Werks setzt BMW außerdem auf eine Technologie, die beim Mischen abgeschiedenes CO2 in den Frischbeton einspritzt. Dadurch wird das Kohlenstoffdioxid dauerhaft auf molekularer Ebene gebunden und die Festigkeit des Betons erhöht.

BMW hat seit 1992 insgesamt bereits rund 12,4 Milliarden Dollar in seine Standorte in South Carolina investiert. Spartanburg ist das weltweit größte Werk der Münchner und lässt täglich über 1.500 Einheiten vom Band. Knapp 60 Prozent dieser Fahrzeuge werden in rund 120 Märkte exportiert. Das macht BMW nun schon seit neun Jahren zum wertmäßig größten Autoexporteur der USA. Spartanburg hat eine Jahreskapazität von bis zu 450.000 Einheiten und beschäftigt aktuell über 11.000 Mitarbeiter.

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