Brennstoffzelle BMW iX5 Hydrogen: Die ersten Wasserstoffautos sind unterwegs

Aktualisiert am 27.02.2023 Von Thomas Günnel |

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Seit Dezember 2022 fertigt BMW sein Wasserstoffauto iX5 Hydrogen in München. Jetzt rollen die ersten Modelle auf den Straßen. Die Serienproduktion soll später folgen.

Die ersten BMW iX5 Hydrogen sind auf der Straße unterwegs. Seit Dezember entstehen die Wasserstoffautos in München.
Die ersten BMW iX5 Hydrogen sind auf der Straße unterwegs. Seit Dezember entstehen die Wasserstoffautos in München.
(Bild: Tom Kirkpatrick/BMW AG)

BMW hat im Dezember die Produktion seines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeugs „iX5 Hydrogen“ begonnen. Jetzt sind die ersten Modelle auf den Straßen unterwegs. „Ausgewählte internationale Medienvertreter können jetzt die ersten Fahrzeuge der Wasserstoff-Pilotserie, die in diesem Jahr ihren Betrieb aufnimmt, Probe fahren“, teilt eine Sprecherin des Automobilherstellers mit. Es handelt sich um weniger als hundert Fahrzeuge.

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte Entwicklungsvorstand Frank Weber: „Wir halten ohne Wenn und Aber an unserem Kurs der Elektrifizierung fest. Doch haben wir erhebliche Zweifel, dass dies mit rein batterieelektrischen Fahrzeugen überall auf der Welt im gleichen Umfang und im gleichen Tempo gelingt.“

Die Kapazität der Pufferbatterie des iX5 betrage nur zehn Kilowattstunden. Entsprechend gering sei die Menge kritischer Rohstoffe, die für ihre Fertigung notwendig sind. Grüner Wasserstoff lasse sich zudem besser speichern als grüner Strom. Auch deswegen sei die Brennstoffzelle eine Alternative, die man nicht aus den Augen verlieren dürfe, sagte Weber laut der Nachrichtenagentur.

BMW plant Serienfertigung des iX5

Bei der Kleinserie des iX5 soll es deshalb nicht bleiben: „Wir wollen es nicht bei einer Testflotte belassen und in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts reif für eine Serienproduktion sein“. Bis dahin müssten technische Feinheiten optimiert und die Kosten gesenkt werden. Weber hält sogar eine Preis-Parität mit reinen Batterie-Fahrzeugen für möglich. In zwei Jahren will der Autohersteller seine „Neue Klasse“ als Architektur für alle kommenden Modelle vorstellen. Dort sei die Brennstoffzelle konstruktiv fest eingeplant.

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Kleinserie entsteht in München

Die Kleinserie des iX5 Hydrogen entsteht im Pilotwerk des Münchner Forschungs- und Innovationszentrum. Rund 100 Fahrzeuge sollen entstehen. Die Basisfahrzeuge stammen aus dem US-amerikanischen BMW-Werk in Spartanburg und basieren auf dem X5. Im Karosseriebau des Pilotwerks erhalten die Modelle eine neue Bodengruppe. Diese nimmt die beiden Wasserstoff-Tanks im Mitteltunnel und unter der Fondsitzbank auf. In der Montage integrieren die Werker neben Serienbauteilen das modellspezifische 12-Volt- und 400-Volt-Bordnetz, die Leistungsbatterie und den Elektromotor und die Brennstoffzelle.

Der Wasserstoff wird gasförmig in zwei 700-Bar-Tanks aus carbonfaserverstärktem Kunststoff gespeichert; dem sogenannten „Typ IV“-Behälter mit einem innenliegenden Liner aus Kunststoff. Beide Tanks fassen sechs Kilogramm Wasserstoff. Die Reichweite des iX5 beziffert BMW auf von 504 Kilometer im WLTP-Zyklus. Das Betanken soll laut BMW drei bis vier Minuten dauern.

Technische Daten des BMW iX5

  • Gesamtantriebssystem Höchstleistung: 295 kW/401 PS
  • Elektrische Dauerleistung des Brennstoffzellensystems: 125 kW
  • Maximale Leistung der Lithium-Ionen-Batterie: 170 kW
  • Maximale Leistung der integrierten E-Antriebseinheit: 295 kW/401 PS
  • Beschleunigung 0-100 km/h: < 6 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: über 180 km/h
  • Verbrauch Wasserstoff nach WLTP: 1,19 kg/100 km
  • Reichweite nach WLTP: 504 km (313 Meilen)

Brennstoffzellen von Toyota, eigene Systemmontage

Der Elektromotor ist mit der Leistungsbatterie im Bereich der Hinterachse angeordnet. Baugleiche Motoren setzt BMW in seinen batterieelektrisch angetriebenen und Plug-in-Hybrid-Modellen ein. Die unter der Fronthaube des iX5 Hydrogen positionierten Brennstoffzellensysteme fertigt der Autohersteller seit August dieses Jahres selbst: im Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Garching nördlich von München. Die einzelnen Brennstoffzellen liefert Toyota.

Zahlreiche Komponenten entstehen exklusiv für das Wasserstoff-Fahrzeug. Darunter sind Bauteile aus dem „Additive Manufacturing Campus“. Er ist Teil des Pilotwerkes. Hier bündelt das Unternehmen die Kompetenzen zu 3D-Druckverfahren. Davon abgesehen durchläuft der iX5 Hydrogen alle regulären Produktionsschritte.

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