CO2-Neutral Bosch bringt wasserstoffbasierte Technik auf die Straßen und in die Fabriken

Von Claus-Peter Köth

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Der Automobilzulieferer Bosch will den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft vorantreiben. Unter anderem mit Brennstoffzellen für mobile und stationäre Anwendungen.

Bosch will die Wasserstoffwirtschaft deutlich ausbauen; auf den Straßen und in Fabriken.
Bosch will die Wasserstoffwirtschaft deutlich ausbauen; auf den Straßen und in Fabriken.
(Bild: Bosch)

Bosch treibt mit Nachdruck den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft voran: „Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen wir energieintensiven Branchen den Umstieg auf erneuerbare Energien ermöglichen. Wasserstoff wird zu einem Schlüsselelement für die Versorgungssicherheit“, erklärt Bosch-Geschäftsführer Rolf Najork, zuständig für Industrietechnik und Fertigungschef des Unternehmens.

Bosch bietet laut Pressemitteilung Technik für den Wasserstoffeinsatz in unterschiedlichen Sektoren: Das Unternehmen entwickelt Brennstoffzellen für mobile und stationäre Anwendungen, stattet Wasserstofftankstellen mit Kompressoren aus und erzeugt Wasserstoff in den eigenen Werken.

Zudem plant Bosch, in das Komponentengeschäft für Elektrolyseure einzusteigen. „Wir bringen wasserstoffbasierte Technologien aus den Laboren in die industrielle Realität – auf die Straßen und in die Fabriken“, sagt Najork. Mit einem neu gegründeten Projekthaus will Bosch seine Wasserstoff-Kompetenz nun anderen Unternehmen zugänglich machen.

CO2-neutrale Produktion: Erster Wasserstoffkreislauf in Homburg

Im Industrie-4.0-Leitwerk in Homburg zeigt Bosch, wie ein Wasserstoffkreislauf in der Fabrik künftig aussehen kann: Ein Elektrolyseur produziert aus regenerativer Energie grünen Wasserstoff. Genutzt wird dieser dann für die Produktion und Mobilität: Brennstoffzellenfahrzeuge tanken den Wasserstoff, mit Technik von Bosch zuvor komprimiert. Und für industrielle Prozesse wandelt eine von Bosch entwickelte stationäre Brennstoffzelle den Wasserstoff in Wärme und Elektrizität um.

H2-Tankstellen: Bosch und Maximator Hydrogen kooperieren

Bosch Rexroth und Maximator Hydrogen haben ein System zur Kompression von Wasserstoff für Tankstellen, Speicher und Pipelines entwickelt, die auch im Werk in Homburg erprobt werden soll. Bis 2030 wollen Bosch Rexroth und Maximator Hydrogen die Technik für 4.000 Wasserstofftankstellen bereitstellen. Jede dritte H2-Tankstelle weltweit soll dann über Bosch-Komponenten verfügen.

Dezentrale Stromproduktion: Brennstoffzellen zur Versorgungssicherheit

Stationäre Festoxidbrennstoffzellen können helfen, die schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energien abzusichern. Die dezentralen „Kleinkraftwerke“ werden flexibel am Ort des Verbrauchs eingesetzt. Insgesamt sind bereits über 50 stationäre Brennstoffzellen von Bosch an eigenen Standorten oder bei Kunden in Betrieb. Jede dieser Anlagen ist mit dem Internet der Dinge verbunden. Über den kompletten Lebenszyklus der Brennstoffzellen fließen Daten in die Cloud. Es entstehen digitale Zwillinge, die die einzelnen Geräte in Echtzeit überwachen sollen.

Mit der Serienfertigung stationärer Brennstoffzellen will Bosch 2024 starten. Angesiedelt werden soll die Produktion an den Bosch-Standorten Bamberg, Homburg und Wernau. Darüber hinaus plant Bosch gemeinsam mit dem chinesischen Autozulieferer Weichai und dem Partner Ceres Power Festoxidbrennstoffzellen im chinesischen Markt einzuführen.

Im Bosch-Werk Homburg produziert ein Elektrolyseur mit der Energie einer PV-Anlage 20 Tonnen grünen Wasserstoff im Jahr.
Im Bosch-Werk Homburg produziert ein Elektrolyseur mit der Energie einer PV-Anlage 20 Tonnen grünen Wasserstoff im Jahr.
(Bild: Bosch)

Wasserstofferzeugung: Bosch steigt in Elektrolysegeschäft ein

Auch in die Entwicklung von Komponenten für Elektrolyseure will Bosch nach eigenen Angaben einsteigen. In diesen Anlagen wird in einer chemischen Reaktion Wasser mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt. Bis Ende des Jahrzehnts plant Bosch, bis zu 500 Millionen Euro in die Industrialisierung und Vermarktung der Stacks, dem Kernstück der H2-Elektrolyse, zu investieren.

Kombiniert mit Leistungselektronik, Sensoren und Steuergeräten, entstehen sogenannte „Smart Modules“, die für unterschiedliche Leistungsstärken, Größen und Anwendungen ausgelegt sind und sich über eine Cloud vernetzen und warten lassen.

Alle Wasserstoff-Aktivitäten stellt Bosch auf der Hannover Messe vor (30. Mai bis 2. Juni 2022).

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