Zulieferer Iontrak: Neues Start-up für Wasserstoff-Lkw gegründet

Von Claus-Peter Köth Lesedauer: 2 min

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Aus dem Förderprojekt Hylix-B heraus startete jüngst die Iontrak GmbH. Sie rüstet Lkw mit Wasserstoffantrieben aus. Mitgründer ist der Abgasspezialist Boysen.

Pressetermin in Zell unter Aichelberg (v. l.): Till Kaz, technischer Geschäftsführer Iontrak); Michael Herrmann, kaufmännischer Geschäftsführer Iontrak; Rolf Geisel, Geschäftsführer Boysen-Gruppe; Reinhardt Ritter, Gesellschafter EFA-S; Bastian Beutel, Geschäftsführer EFA-S; Mathias Keck, Leiter Boysen Innovationszentrum Nagold; Sebastian Wider, Gesellschafter SWE-Mobility; Prof. Ralf Wörner, Hochschule Esslingen.
Pressetermin in Zell unter Aichelberg (v. l.): Till Kaz, technischer Geschäftsführer Iontrak); Michael Herrmann, kaufmännischer Geschäftsführer Iontrak; Rolf Geisel, Geschäftsführer Boysen-Gruppe; Reinhardt Ritter, Gesellschafter EFA-S; Bastian Beutel, Geschäftsführer EFA-S; Mathias Keck, Leiter Boysen Innovationszentrum Nagold; Sebastian Wider, Gesellschafter SWE-Mobility; Prof. Ralf Wörner, Hochschule Esslingen.
(Bild: Iontrak)

Aus dem vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Projekt Hylix-B heraus wurde jüngst das Unternehmen Iontrak gegründet. Es rüstet Lkw mit Wasserstoffantrieben aus und entwickelt entsprechende Spezialkomponenten. Sitz des Start-ups ist Zell unter Aichelberg (zw. Stuttgart und Ulm). Zu den Gründungsmitglieder gehört der Abgasspezialist Boysen, der im Rahmen seiner Transformationsstrategie verstärkt auf die Wasserstofftechnik setzt.

Im Förderprojekt Hylix-B wurde in den vergangenen zwei Jahren ein vollelektrischer 26-Tonnen-Lkw mit Brennstoffzellenantrieb und 500 Kilometern Reichweite aufgebaut – einerseits, um die Zukunftsfähigkeit der Wasserstofftechnik für den Güterverkehr zu untermauern, und andererseits, um aufzuzeigen, wie eine Skalierung der Nachfrage nach grünem Wasserstoff bei entsprechender Umstellung der Logistikflotten aussehen könnte.

Noch 2023: Wasserstoff-Lkw mit Straßenzulassung

Das Geschäftsziel der neu gegründeten Firma lautet: Entwicklung, Industrialisierung, Produktion und Vermarktung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben sowie deren Komponenten. Dabei versteht sich Iontrak, den beiden Geschäftsführern Michael Herrmann und Till Kaz zufolge, als hochgradiger Spezialist im Rahmen der Vorbereitung von Serienproduktionen und als Hersteller von Kleinserien im Bereich Wasserstoff-Lkw.

„Bereits im vierten Quartal dieses Jahres wird ein 26-Tonnen-Wasserstoff-Lkw die Straßenzulassung bekommen“, kündigte Till Kaz an und fügte hinzu: „Allerdings ein Einzelstück.“ Aus dem laufenden Projekt ergeben sich laut Kaz Anforderungen für neue Komponenten aus dem Umfeld Wasserstoff, Batterie und Umbau. „Diese werden wir weiterentwickeln und zur Marktreife bringen.“

Technik und Nachfrage im Blick

Laut Mitteilung waren die Forschungsarbeiten im abgeschlossenen Projekt Hylix-B transdisziplinär aufgestellt, und hatten neben der Technik auch die Nachfrage am Markt und gesellschaftlichen Bedarfe im Blick. Das zeige die Zusammensetzung des Teams: Prof. Ralf Wörner, Leiter des Instituts für nachhaltige Energietechnik und Mobilität an der Hochschule Esslingen; Fahrzeugumrüster EFA-S GmbH aus Zell unter Aichelberg mit Gesellschafter und Ideengeber Reinhardt Ritter; SWE-Mobility mit Wasserstoffexperte Sebastian Wider sowie Frank Ulmer vom Kommunikationsbüro Ulmer, für die Fragen der gesellschaftlichen Transformation.

Zudem hatte sich das Speditionsunternehmen Große-Vehne bereit erklärt, das Projekt zu unterstützen und die Forschungsarbeiten hinsichtlich der Praxistauglichkeit zu testen. Daimler Truck engagierte sich bei der Software- und Fahrzeugschnittstelle.

Boysen baut Entwicklungszentrum und Elektrolyseur

Von einer Win-win-Situation sprach beim Pressetermin Mathias Keck, Leiter des Boysen Innovationszentrums Nagold: „Die Beteiligung an Iontrak eröffnet uns den Zugriff auf die komplette Fahrzeugarchitektur. Über unsere Systemgrenzen hinweg verfügen wir damit über ein entscheidendes Mehr an Informationen, um neue Produktgruppen wie unsere Wasserstoff-Tanksysteme zielgerichteter auszulegen und durch die Erprobung am eigenen Lkw schneller am Markt platzieren zu können.“

Boysen-Geschäftsführer Rolf Geisel ergänzte: „Wir sind überzeugt vom Potenzial dieser Technologie und investieren deshalb aktuell 40 Millionen Euro in den Bau eines eigenen Entwicklungszentrums für Wasserstofftechnologien im Nordschwarzwald.“ Unter anderem werde dort eine Wasserstoff-Tankstelle für 350 und 700 bar in Betrieb genommen. Auch ein Elektrolyseur mit einer Leistung von einem Megawatt sei geplant, um selbst grünen Wasserstoff herstellen zu können.

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