Automobilzulieferer Brose und VW-Sitzhersteller Sitech planen Gemeinschaftsunternehmen

Von dpa/sg

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Der VW-eigene Zulieferer Sitech und Brose wollen ein Gemeinschaftsunternehmen für Sitze gründen. Das Vorhaben soll auch Jobs für die Beschäftigten der deutschen Sitech-Standorte sichern.

Der Zulieferer Sitech produziert Sitze für den Volkswagen-Konzern.
Der Zulieferer Sitech produziert Sitze für den Volkswagen-Konzern.
(Bild: Volkswagen)

Der VW-Sitzhersteller Sitech will mit dem Autozulieferer Brose ein Gemeinschaftsunternehmen bilden. Volkswagen-Konzern und Brose-Gruppe sollen daran jeweils die Hälfte halten. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am Montag (13. Juli) in Coburg unterzeichnet. Zum Jahresende sollen die Verträge geschlossen werden, danach müssen noch die Kartellbehörden das Vorhaben prüfen.

Teil der Vereinbarung ist laut VW-Konzernbetriebsratsvizechefin und Sitech-Aufsichtsrätin Daniela Cavallo auch eine Jobgarantie für die Beschäftigten der deutschen Sitech-Standorte bis 2029 sowie das Ziel, die Werke möglichst gut auszulasten. Der Chef der Gesellschafterversammlung von Brose, Michael Stoschek, erklärte: „Ich bin zuversichtlich, dass Volkswagen und Brose eine solide Basis für das Joint Venture erarbeiten werden, das auf dem hart umkämpften Markt für Fahrzeugsitze eine führende Position einnehmen wird.“ Laut dem Brose-Patriarchen soll das Joint Venture weiter den VW-Konzern beliefern und Aufträge von „Automobilherstellern aller Marken gewinnen“.

Brose und Sitech: Das bringen die Parteien ein

VW-Komponenten-Vorstandschef Thomas Schmall sieht Vorteile in der gemeinsamen Entwicklung von Sitztechnik etwa für Autos beim autonomen Fahren: „Die E-Mobilität und vor allem das autonome Fahren stellen uns als Hersteller vor neue Herausforderungen – speziell auch im Bereich der Sitzfertigung.“ Er kündigte zudem an, „Sitech als Teil des neuen Gemeinschaftsunternehmens zum globalen Player“ weiterzuentwickeln.

Brose will nach Angaben von Geschäftsführer Ulrich Schrickel unter anderem Produkte mit Sensorik und Software beitragen. Sitech wiederum soll Know-how für die Entwicklung von Komplettsitzen und zu Produktion und Logistik beisteuern.

Sitech: Weiter eng an VW gebunden

Der Gesamtbetriebsrat von Sitech erklärte, ein Partner sei für die „strategische Ausrichtung unerlässlich, um unsere Wettbewerbsposition weiter auszubauen“. Gleichzeitig bleibe man eng an VW angebunden. Die Belegschaftsvertreter betonten aber ebenso: „Mit uns wird es im Falle einer Kooperation keine tariflichen Einschnitte geben.“ Geltende Modellzusagen an die Werke müssten außerdem Bestand haben.

Sitech war in der VW-Gruppe schon vor der Coronakrise unter erhöhten Kostendruck geraten. Das Werk in Hannover musste geschlossen werden, weil zwei konzerninterne Großaufträge verloren gegangen waren. Im März wurde nach Angaben der IG Metall ein Sozialplan beschlossen. In der niedersächsischen Landeshauptstadt hatte Sitech mit 450 Menschen zuletzt Sitztechnik für die leichten VW-Nutzfahrzeuge hergestellt.

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