Pressebericht BYD hat Interesse am Ford-Werk Saarlouis
Wie das „Wallstreet Journal“ berichtete, wollen Führungskräfte von Ford in Deutschland in der kommenden Woche nach China reisen, um über einen möglichen Verkauf des Standorts Saarlouis zu sprechen.

Ford spricht offenbar mit dem chinesischen Elektroauto-Hersteller BYD über den Verkauf des Werks in Saarlouis. Wie das „Wallstreet Journal“ berichtete, wollen Führungskräfte von Ford in Deutschland in der kommenden Woche nach China reisen und sich mit BYD-Verantwortlichen treffen. Weder Ford noch BYD äußerten sich bislang offiziell dazu.
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China-Marke
Wie BYD Deutschland erobern will
Ford fertig in Saarlouis derzeit noch den Focus. Die Produktion des Verbrenner-Modells dort soll allerdings 2025 enden. Für den Bau eines zukünftigen Ford-Elektromodells hatte das saarländische Werk gegenüber der Fabrik im spanischen Valencia den Kürzeren gezogen. Ford hatte bislang keinen konkreten Plan für die Zukunft des Werks Saarlouis vorgelegt. Im Raum stehen sowohl ein Verkauf als auch eine Schließung.
Weitere Interessenten
Die Gespräche befinden sich laut „Wallstreet Journal“ in einem frühen Stadium und könnten noch scheitern. Zudem gibt es offenbar weitere Kandidaten. Ford prüfe das Interesse von 15 potenziellen Investoren, hatte der Hersteller Ende des vergangenen Jahres mitgeteilt. Darunter seien acht Automobilhersteller und sieben andere Unternehmen. In den Medien tauchten inzwischen die Namen Magna und Nedcar auf.
Für BYD wäre die Übernahme eines bestehenden Autowerks ein logischer Schritt – auch wenn das im Falle von Saarlouis vermutlich größere Umbau- und Umstrukturierungsmaßnahmen zur Folge hätte. Denn die Chinesen benötigen Produktionskapazitäten für Elektroautos, während im Ford-Werk Saarlouis ja Verbrenner vom Band laufen.
BYD ist seit Ende des vergangenen Jahres mit drei Modellen seiner Kernmarke in Deutschland sowie weiteren europäischen Ländern auf dem Markt. Die Produktpalette und das Vertriebsgebiet sollen jedoch schnell wachsen.
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Wirtschaft
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Um diese Expansion stemmen zu können, muss auch das Produktionsnetzwerk der Chinesen größer werden. Dabei steht auch eine europäische Produktion im Raum. Bis zu zwei Werke könnten sich die Chinesen in Europa vorstellen, berichtet im vergangenen Jahr die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ unter Berufung auf eine Managerin des Unternehmens.
Ende des vergangenen Jahres hatte BYD angekündigt, über ein Joint-Venture mit dem ortsansässigen Unternehmen Uz-Auto auch in Usbekistan Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride produzieren zu wollen.
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