Wirtschaft China nimmt Führungsrolle bei der Elektromobilität wieder ein
Zuletzt hatte die E-Mobilität im größten Automarkt der Welt an Schwung verloren. Doch die Depression wird nur von kurzer Dauer sein, erwartet eine Studie. Aktuelle Zahlen sehen den E-Boom in China wieder im Kommen.

Europa wird China nicht dauerhaft als größter Elektroauto-Markt ablösen. An den langfristigen Kräfteverhältnissen ändert auch ein starkes erstes Halbjahr in EU, Norwegen und Schweiz nichts, verdeutlicht eine Studie des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg.
An den rund 400.000 Neuzulassungen von E-Autos und Plug-in-Hybriden in Europa haben nicht zuletzt hohe Elektroautoprämien in vielen Ländern einen großen Anteil. China kam im gleichen Zeitraum auf 392.800 Einheiten. Grund für den schwachen Markt war neben der Corona-Pandemie auch der Umstand, dass die Förderprogramme dort neu organisierst wurden. Im Juli stiegen die Verkaufszahlen jedoch bereits wieder auf 98.000 Einheiten.
USA abgehängt bei der E-Mobilität
Die Experten erwarten für die kommenden Monate eine weitere Steigerung. Nicht zuletzt, weil Teslas neue Fabrik in Shanghai kräftig neue Fahrzeuge produziert. „Der Musk-Faktor wird dazu führen, dass China zum Jahresende seine Marktführerschaft im Elektroautomarkt wieder einnimmt und nach unserer Prognose auch in den nächsten 50 Jahren nicht mehr abgibt“, so Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer.
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China Market Insider
Ein elektrisches Kei-Car ist in China der Verkaufsschlager
Für das Jahr 2025 erwartet er in China einen Gesamtmarkt von sechs Millionen Elektroautos. Europa wäre dann klar die Nummer zwei. Komplett abgehängt sieht die Studie die USA, wo Donald Trump unbekümmert CO2-Emissionen durch abgeschwächte Regeln für Neuwagen und billiges Benzin fördere.
Zum Vergleich: Im August hatte der Marktanteil elektrisch angetriebener Pkw in Deutschland mit 13,2 Prozent ein neues Rekordniveau erreicht. Damit handelte es sich hierzulande bei rund jedem achten neu zugelassenen Fahrzeug entweder um ein batterieelektrisches Fahrzeug oder einen Plug-in-Hybriden. Im laufenden Jahr wurden bis Ende August 162.666 E-Fahrzeuge neu registriert.
Nach einer Prognose des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach könnte der Absatz von PHEV und BEV bis Ende 2020 auf 250.000 Pkw steigen, was gegenüber 2019 einem Zuwachs um 130 Prozent entsprechen würde.
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