ITS World Congress Continental stellt neue Roboter-Fahrzeuge vor
Auf der kommenden Messe für intelligente Transportsysteme möchte Continental drei Roboter-Prototypen präsentieren, die im städtischen Lieferverkehr, in der Landwirtschaft und der Produktion eingesetzt werden können. Der Hersteller nutzt dafür unter anderem Lidar-Sensorik.
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Continental will auf dem ITS World Congress in Hamburg im Oktober neue Robotics-Technologien vorstellen. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung mitteilt, sollen drei sogenannte AMR-Fahrzeuge – Autonomous Mobile Robots – als Prototypen gezeigt werden: Der Continental Corriere als Lieferroboter für den Transport von Lebensmitteln oder Paketen im urbanen Raum; der Continental Contadino als Landwirtschaft-Roboter, der autonom säen, pflanzen und düngen kann und ein drittes Fahrzeug für die Unterstützung in Produktionswerken oder Logistikzentren.
Continental will auf dem ITS-Kongress zudem ein zentrales Flottenmanagement präsentieren, mit dem sich auch ein Schwarm von Roboter-Fahrzeugen im Großeinsatz intelligent betreiben lässt.
Liefer- und Transportroboter für den Einsatz in Städten
Der Continental Corriere wiegt knapp 40 Kilogramm und hat eine Höhe von 30 Zentimeter. Er wird bereits in Singapur getestet, wo er Essen von einem Restaurant zum lokalen Standort von Continental transportiert. Das Gefährt soll sich für Einsätze auf der sogenannten letzten Meile eignen: für den Transport von Lebensmitteln, Medikamenten oder kleineren Paketen zum Endkunden.
Der Lieferroboter bewegt sich dabei vollkommen autonom und autark durch den Straßenverkehr. Er ist mit Technologien ausgerüstet, die man bereits aus der Auto-Mobilität kennt: Beispielsweise Lidar-Sensorik und Kameras, die in ähnlicher Form bereits in Systemen für automatisiertes Fahren in Pkw zum Einsatz kommen. Damit und durch eine selbstlernende Software erkennt der Corriere zum Beispiel Fußgänger und deren Laufrichtung oder überquert Ampelkreuzungen.
Roboter für die Landwirtschaft und die Produktion
Der nächste Roboter, der Contadino, ist etwas größer als der Lieferroboter Corriere, soll einzeln maximal 100 Kilogramm wiegen und in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Er arbeitet autonom im Flottenband. Durch ein Satelliten-Kommunikationssystem (Real Time Kinematics Global Networking Satellite System) und die Vernetzung zum Beispiel mit Wetter-Apps kann der autonome Roboter jede Pflanze auf bis zu drei Zentimeter gezielt ansteuern. Mit Daten zur Bodenbeschaffenheit und zur Niederschlagsmenge kann jede Pflanze so individuell gedüngt werden. Für die Robotics-Plattform mit offenen Software- wie Hardware-Schnittstellen können auch Drittparteien individuelle Arbeitsmodule entwickeln.
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Hamburger Karosseriebautage 2021
Wie Mobilität nachhaltig gelingen kann
Das dritte Fahrzeug soll in der Produktion und Logistik zum Einsatz kommen und verfügt ebenfalls über bekannte Technologien: Lidarsensoren zur 360-Grad-Erfassung des Umfelds, 3D-Kamerasysteme, eine intelligente Software sowie ein optionaler Ultra-Wide-Band-Transmitter zum exakten Live-Tracking des AMR im Flottenverbund. Der autonome Intralogistik-Roboter führt eigenständig Transportaufträge aus, kann Hindernisse umfahren und Alternativ-Routen errechnen. Auch hier kann ein optionales Flottenmanagement eine größere Flotte an AMR koordinieren.
Das Fahrzeug war zunächst für den Einsatz in den eigenen Werken von Continental gedacht. „Wir haben eine maßgeschneiderte Robotics-Lösung entwickelt, die bereits in unseren Werken für hydraulische Bremssysteme in der Slowakei und im chinesischen Changshu bei Shanghai sehr erfolgreich in den Produktionsalltag integriert ist. Diese Intralogistik-Lösung wird ab nächstem Jahr mit erreichter Serienreife auch externen Kunden angeboten werden“, so Pierre Pomper, Leiter des Segments Autonomous Mobile Robots bei Continental.
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