Neue Modelle Daimler EQS: Weltpremiere der elektrischen S-Klasse
Am Donnerstagabend hat Daimler sein neues Elektro-Flaggschiff präsentiert. Das Modell soll beim Stuttgarter Autohersteller eine neue Ära einläuten.

Daimler hat am Donnerstag (15. April) sein neues Elektro-Flaggschiff EQS per Videoübertragung präsentiert. Konzernchef Ola Källenius nennt das Fahrzeug einen „wahren Wendepunkt“ für das Unternehmen. Nach einer Reihe umgebauter Verbrenner bringt Mercedes jetzt mit dem EQS das erste Akku-Auto mit einer eigenen Architektur. Die Schwaben starten dort, wo sie sich zu Hause fühlen: in der Oberklasse.
Neuer EQS: Preis startet bei unter 100.000 Euro
Im zweiten Halbjahr startet Mercedes-Benz die Auslieferung des EQS. Zu Preisen, die noch unter 100.000 Euro beginnen sollen, kündigt das Unternehmen sein erstes eigens um den Elektroantrieb herum entwickeltes Auto an. Es soll mit einem Akku von knapp 110 kWh und dem niedrigsten Luftwiderstand (cw-Wert 0,20) aller Serienmodelle 770 Kilometer Reichweite nach WLTP-Norm schaffen. Mit dem Fahrzeug können Passagiere zumindest technisch teilautomatisiert nach Level 3 fahren.
Der EQS ist aktuell das leistungsfähigste reine Elektroauto des Herstellers. Das neue Flaggschiff fällt optisch auf durch rahmenlose Türen, eine nahtlos in die Motorhaubenpartie übergehende Frontscheibe und ein 1,41 Meter breites Display im Inneren. Mit 5,21 Metern genauso lang wie eine S-Klasse, aber innen deutlich geräumiger, gibt es den in einem weiten Bogen gezeichneten Viertürer zunächst in zwei Konfigurationen: Als EQS 450+ kommt er mit einem Motor an der Hinterachse, der 245 kW/333 PS leistet und den Sprint von 0 auf 100 km/h in 6,2 Sekunden ermöglicht.
Wer den EQS 580 4 Matic bestellt, bekommt noch einen zweiten Motor vorne und damit Allradantrieb. Die Systemleistung wird dann mit 385 kW/524 PS angegeben und der Sprintwert liegt bei 4,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist in beiden Fällen auf 210 km/h limitiert, so Mercedes weiter.
Elektromobilität: Källenius erwartet höheres Tempo
Daimler-Chef Ola Källenius hält einen schnelleren Durchbruch der Elektromobilität als bisher vom Autokonzern angepeilt für denkbar. Zurzeit spüre man eine „starke Nachfrage“ nach rein elektrischen Autos und Hybridfahrzeugen, sagte Källenius bei der Präsentation. Wenn man dieses Momentum in die Zukunft projiziere, „dann kann es durchaus sein, dass die Planungsgrundlagen, die wir bisher gehabt haben, vielleicht zu konservativ sind, dass es schneller gehen kann, dass es mehr sein kann“.
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Elektromobilität
Mercedes startet mit Produktion der Akkus des EQS
Nach aktuellem Stand peilt Daimler in seiner Pkw-Sparte bis 2030 einen Absatzanteil elektrifizierter Autos von „mehr als 50 Prozent“ an – darunter zählen rein elektrische Autos und Hybride. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2021 betrug der Anteil von E-Autos am Gesamtabsatz erst zehn Prozent, allerdings wächst dieser Sektor gerade stark. Details zu den Gedankenspielen, den Zielwert möglicherweise schneller zu erreichen, wollte Källenius auf Nachfrage nicht nennen.
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