Die IAA Mobility bewegt sich zwischen Fachkongress auf dem Messegelände und Publikumsschau in der Innenstadt. „Ein Besuch lohnt sich für alle, die sich für Autos, Fahrräder, E-Scooter und die digitale Zukunft des Verkehrs interessieren“, erklärt VDA-Chefin Hildegard Müller.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
(Bild: VDA/Peter Himsel)
Mobilität hat nicht immer vier Räder, Software ist der Treibstoff für neue Mobilitätsangebote, und das Ganze spielt sich quer durch die Stadt ab. Mit diesem frischen Konzept will die IAA Mobility Besucher nach München locken. Im Ausstellerverzeichnis finden sich rund 50 Fahrradhersteller, außerdem Namen wie Qualcomm und IBM, Teamviewer und Huawei. „Natürlich bildet das Automobil den Kern der Messe. Doch geht es darum, wie wir Fahren sicherer, sauberer und digitaler gestalten“, sagt Jürgen Mindel, Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie (VDA).
Regelmäßige IAA-Besucher werden etliche klassische Automarken vermissen, insbesondere aus dem Ausland. Dafür kommen Besucher erstmals mit diversen asiatischen Marken in Kontakt. Dazu zählen Genesis (Hyundai) aus Korea sowie Ora und Wey aus China. Der chinesischer Hersteller XPeng ist mit einem virtuellen Messeauftritt vertreten. Auch das ist eine Neuheit. „Die IAA Mobility wird eine hybride Veranstaltung“, so Christine von Breitenbuch von der Messe München. Manche Aussteller und Besucher, vor allem aus dem Ausland, werden ausschließlich digital teilnehmen.
Automarke neben Stromanbieter
Auf dem Summit und der Conference in den Münchner Messehallen werden laut VDA mehr als 1.000 internationale Unternehmen und Sprecher aus sämtlichen Bereichen der Mobilität sowie der Tech-Branche vertreten sein. Sie werden einen „wegweisenden Überblick über den nachhaltigen und digitalen Fortschritt der Mobilität geben“, so Mindel. Das Programm zielt auf die Fachbesucher und verteilt sich auf sechs Messehallen.
Auf dem Messegelände gibt es nicht mehr die dezidierte Hallenbelegung nach Marken oder Ländern. Die Autohersteller verteilen sich vom 7. bis 12. September über den Open Space in der Innenstadt. Damit will sich die IAA einem breiten Publikum öffnen. Auf dem Wittelsbacher Platz etwa stellt Audi neben Siemens aus, und die Seat-Tochter Cupra ist zusammen mit Share Now auf dem Odeonsplatz vertreten. Ford stellt neben IBM, EnBW und Polestar auf dem Königsplatz aus.
Im Hofgarten und auf dem Marstallplatz finden Besucher vor allem Zweirad-Anbieter. Mit 50 Herstellern und 75 Marken ist die IAA Mobility aus dem Stand größer als manche Fahrradmesse. Die Zweiradbranche belegt zudem zwei Hallen der Messe. Am 6. und 7. September findet parallel das World Cycling Forum statt.
Des Weiteren präsentiert sich im Parkhaus West an der Messe die Zukunft des Parkens. Unter dem Titel „Automated Valet Parking“ zeigen zehn Unternehmen aus Fahrzeugbau und Technologie eine Anwendung, bei der Autos fahrerlos einen freien Stellplatz im Parkhaus ansteuern.
Zwölf Kilometer Teststrecke
Die sogenannte Blue Lane verbindet das Messegelände in Riem mit den Veranstaltungsorten in der Innenstadt (Open Space). Zur „blauen Spur“ zählen der öffentliche Nahverkehr mit der U2 sowie eine Strecke für Mikromobilität und eine Umweltspur auf der A94 (Road).
Besucher können die zwölf Kilometer mit Testautos absolvieren. Die speziell eingerichtete Umweltspur darf von jedem Elektroauto, Plug-in-Hybrid sowie Pkw mit mindestens drei Insassen benutzt werden, nicht nur von Messebesuchern. Auch die Blue Lane Micromobility ist frei für sämtliche Rad- und Scooter-Fahrer.
Testfahrten in Autos buchen Besucher über die IAA-Mobility-App. Hier findet man auch das komplette Programm, inklusive einem Wegweiser für die Conference, aktuellen Nachrichten sowie Lageplänen. Wer an einem fachlichen Austausch interessiert ist, kann in der App Themengebiete festlegen, zu denen ein Algorithmus gleichgesinnte Besucher vorschlägt. Das sogenannte Matchmaking funktioniert quasi wie eine Dating-App.
Maskenpflicht und 3G-Prinzip
Was auch nach der IAA Mobility bleibt: 5G-Mobilfunk und einer der größten HPC-Ladeparks. Die Telekom, Vodafone und O2 starten zu Messebeginn ein öffentliches 5G-Netz in München. Es soll zeigen, wie der Mobilfunkstandard bei Mobilitätsanwendungen eingesetzt werden kann. Die schnellere Datenverbindung funkt natürlich auch nach der IAA Mobility weiter.
EnBW geht in Unterhaching mit einem „Flagship HyperHub“ ans Netz: Auf einem Supermarktplatz, unweit der A995, stehen 20 HPC-Ladepunkte mit bis zu 300 kW Ladeleistung.
3 Fragen an VDA-Chefin Hildegard Müller
Die internationalen Autohersteller haben die Qual der Wahl zwischen diversen großen Auto- und Technikmessen. Warum sollten sie bei der IAA Mobility dabei sein? Gemeinsam mit unseren Mitgliedsunternehmen haben wir die IAA von einer reinen Automesse zu einer internationalen Mobilitätsplattform gewandelt. Teile der neuen IAA Mobility finden in diesem Jahr erstmals dort statt, wo Mobilität konkret gelebt wird: mitten in der Stadt. Das macht sie besonders. Ein Besuch lohnt sich für alle in der Mobilitäts- und Tech-Branche und für alle, die sich für Autos, Fahrräder, E-Scooter und die digitale Zukunft des Verkehrs interessieren.
Die Mobilitätsfrage ist oft von Gegensätzen geprägt: Stadt versus Land, Alt versus Jung, Nachhaltig versus Umweltverschmutzung. Wie trägt eine IAA dazu bei, derartige Gegensätze aufzulösen? Mobilität ist ein Grundrecht und die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Daher ist Mobilität so wichtig für alle Menschen. Je nach Lebenssituation sieht das Mobilitätsbedürfnis bei Menschen ganz unterschiedlich aus. Wer auf dem Land wohnt, für den führt am Auto kein Weg vorbei. In der Stadt kann man einfacher und gut mit dem Rad fahren. Aber auch für viele Stadtbewohner ist das Auto unverzichtbar. Die IAA Mobility verbindet all diese Welten. Digitale Vernetzung und Toleranz – das sind die Schlüssel für das Miteinander aller Verkehrsangebote. Wir zeigen, wie sich in diesem Sinne die Mobilität auf dem Weg zur Klimaneutralität entwickelt und wo wir bereits stehen. Und wir bieten allen ein Forum, für den eigenen Weg zu werben.
Die deutschen Autobauer setzen auf E-Mobilität. Zum Erfolg gehört die passende Ladeinfrastruktur. Bekommt das die Autoindustrie im Schulterschluss mit der Energiewirtschaft hin oder sind staatliche Eingriffe notwendig? Die Schaffung einer flächendeckenden Infrastruktur ist vor allem eine Aufgabe der Energie- und Wohnungswirtschaft, der Tankstellenbetreiber und der Unternehmen, auf deren Parkplätzen die Autos der Mitarbeiter über den Tag gut geladen werden können. Natürlich engagieren wir uns aber auch selbst beim Aufbau der Ladeinfrastruktur, etwa durch das Gemeinschaftsunternehmen Ionity. Aber wir können nicht die Versorgung in den Wohngebieten, auf allen Landstraßen und in allen Tiefgaragen übernehmen. Deshalb muss der Staat Programme und Ziele für den Ausbau vorlegen, wie es sie bereits gibt. Die müssen nun immer weiter ausgebaut werden. Die EU hat in ihrem Green Deal erstmals Verpflichtungen für einen Ladesäulenausbau festgelegt. Deutschland und alle anderen Mitgliedsstaaten müssen diese nun engagiert umsetzen, damit der Hochlauf der E-Mobilität nicht ausgebremst wird. Aktuell wird die Schere zwischen Ladepunkten und E-Autos aber eher größer statt kleiner, das ist schlecht für die Verbraucher. Wir brauchen hier mehr finanzielle und koordinierende Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen.
Für das Messegelände und die Besucher-Testfahrten gelten die 3G-Corona-Regeln. Es braucht einen tagesaktuellen negativen Test, ein Genesungsdokument oder eine vollständige Impfbescheinigung. Neben den Abstandsregeln gilt eine Maskenpflicht.
Stand vom 15.04.2021
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Weil erstmals ein wesentlicher Teil der IAA mit Präsentationen, Diskussionsforen und Konzerten mitten in der Münchner Innenstadt stattfindet, rechnet Jürgen Mindel letztlich mit mehr Besuchern als auf klassischen Messen. Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet die IAA Mobility am 7. September in München. Tickets gibt es auf der Website www.iaa.de. ‹