Sono Motors Das Solarauto Sion ist Geschichte

Von Andreas Wehner Lesedauer: 2 min

Solarautos stehen offenbar unter keinem guten Stern. Nach dem Aus des Lightyear 0 hat nun auch Sono Motors sein Projekt Sion beendet. Das Unternehmen wird fortgeführt – 300 Mitarbeiter müssen allerdings gehen.

Der Sion von Sono Motors wird nicht gebaut. Der Hersteller stellte das Solarauto-Projekt ein.
Der Sion von Sono Motors wird nicht gebaut. Der Hersteller stellte das Solarauto-Projekt ein.
(Bild: Sono Motors)

Sono Motors hat einen Schlussstrich unter sein Solarauto Sion gezogen. Bis zuletzt hatten die Verantwortlichen versucht, über eine Reservierungskampagne und bei Investoren noch Geld für den Bau des Autos zu organisieren – vergeblich. Das Sion-Programm sei mit sofortiger Wirkung eingestellt, teile Sono Motors am Freitag mit.

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„Trotz der mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion waren wir gezwungen, auf die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte zu reagieren“, sagte CEO und Mitgründer Laurin Hahn laut Mitteilung. Sono Motors will sich künftig auf das Geschäft mit Solarmodulen für die Fahrzeuge anderer Anbieter konzentrieren. Dabei geht es vor allem um Busse und Lkw. Dieses Geschäft sei weniger kapitalintensiv.

Wer angezahlt hat, soll sein Geld zurückkriegen

Wer einen Sion bestellt und Geld für das Fahrzeug angezahlt hat, soll es nach Angaben des Unternehmens in mehreren Raten innerhalb der nächsten zwei Jahre zurückbekommen, zuzüglich Bonus. Wer eine Zahlungszusage im Rahmen der seit Dezember 2022 laufenden Rettungskampagne getätigt hat, kann sich zurücklehnen, Dieses Geld hat Sono Motors noch nicht eingezogen und will das auch nicht mehr tun.

Der Sion war als Elektroauto konzipiert, das mit einer 54-kWh-Batterie an der Steckdose Strom für rund 300 Kilometer tanken sollte. Über die in die Außenhaut eingebauten Solarzellen sollte das Fahrzeug selbst pro Woche Strom für im Durchschnitt 112 Kilometer erzeugen.

300 Entlassungen

Die Neuordnung des Geschäfts kostet nun viele Sono-Mitarbeiter den Job. 300 Entlassungen kündigte das Unternehmen an. Außerdem will COO Thomas Hausch sein Amt niederlegen. Der frühere Nissan-Geschäftsführer soll Sono Motors den Angaben zufolge allerdings noch bei der Umstrukturierung unterstützen.

Mit dem Ende des Sion will das Unternehmen jetzt deutlich schlanker unterwegs sein. 90 Prozent des Finanzierungsbedarfs für 2023 habe das Sion-Programm verursacht, heißt es in der Mitteilung. Im Zuliefergeschäft mit Solarmodulen arbeitet Sono nach eigenen Angaben unter anderem bereits mit Mitsubishi Europe, Chereau, Scania und MAN zusammen. Zudem sei eine Nachrüstlösung in der Entwicklung.

Zuletzt hatte ein anderer Solarauto-Hersteller das Aus für sein erstes Modell verkündet. Der Lightyear 0, dessen Kleinserienproduktion erst Ende des vergangenen Jahres beim Auftragsfertiger Valmet in Finnland gestartet war, wurde bereits im Januar wieder eingestellt. Die zuständige Betriebsgesellschaft schickten die Verantwortlichen in die Insolvenz und gründeten ein neues Unternehmen, das sich auf die Entwicklung des Nachfolgemodells Lightyear 2 konzentrieren soll.

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