Studie Datenschutz: Skepsis gegenüber Internetkonzernen

Von Susanne Boll*

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Eine Studie der Privaten Fachhochschule Göttingen hat die Konnektivitätsdienste aus Kundenperspektive genauer untersucht und einen großen Kritikpunkt gefunden.

(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Bei allem Potenzial, das Kunden der Konnektivität von Fahrzeugen sehen überwiegt doch eine Skepsis hinsichtlich Datensicherheit und Datenverwendung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Privaten Fachhochschule Göttingen.

Insgesamt nahmen an der Studie 534 Personen teil. 82 Prozent der Befragten sieht großes Potenzial in der Konnektivität von Fahrzeugen; 68 Prozent äußerten Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und Datenverwendung.

Hohes Interesse an Sicherheits-Funktionen

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass bei einem Großteil der Befragten (83 Prozent) hohes Interesse an der Car-2-Car-Sicherheits-Kommunikation besteht. Damit sind Warnungen nachfolgender Fahrzeuge vor einem Unfall, Glatteis oder ähnlichen Gefahren gemeint. Ebenfalls relevant für die Studienteilnehmer ist die Möglichkeit, auf digitalem Wege ein Update oder eine Erweiterung von Funktionalitäten des Fahrzeugs zu buchen. Im Gegensatz zu diesen Diensten, die unmittelbar mit der Fahrzeugnutzung zusammenhängen, sind Themen wie die Gesundheitsüberwachung des Fahrers oder die Steuerung des Kühlschrankes und anderer Geräte im eigenen Haushalt. Häufig können solche Funktionen auch über das Smartphone abgewickelt werden.

Autohersteller vertrauenswürdiger als Internetkonzerne

Die Studie ging der Frage nach, inwieweit Autofahrende dazu bereit sind, Informationen hinsichtlich des eigenen Nutzerverhaltens an internationale Konzerne weiterzugeben. Zu den Daten gehören unter anderem die eigene gesundheitsbedingte Fahrtüchtigkeit, das Fahrverhalten und gewählte Routen oder Umwege. Die Befragten der Studie bringen hier den Automobilkonzernen höheres Vertrauen entgegen als den führenden IT-Konzernen. Der Studie zufolge ist das Vertrauen in die Premium-Hersteller bei der Verwendung der Daten aus den Connectivity Services groß, Apple liegt auf Platz 4 vor weiteren europäischen Herstellern, Facebook und Google sind deutlich abgeschlagen.

Geht es um die Zahlungsbereitschaft für Konnektivitätsdienste, ist fast ein Viertel der Kundschaft nicht bereit, für diese Dienste zu bezahlen. Nur etwa ein Drittel würde zehn Euro und mehr im Monat ausgeben. Die Autoren gehen davon aus, dass die Bedeutung und Relevanz von Konnektivitätsdiensten weiter steigen wird – sowohl für die Hersteller, als auch aus Kundensicht. Allerdings werde es weiterhin eine sehr differenzierte Bewertung der Vielfalt dieser Dienste geben. Nicht alle Anwendergruppen werden die technischen Optionen gleichermaßen schätzen und Interesse dafür zeigen. Stattdessen sei davon auszugehen, dass die Hersteller ein Menu anbieten werden, aus dem sich jeder Autofahrer seinen Präferenzen entsprechend bedienen kann.

* Susanne Boll arbeitet im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Privaten Hochschule Göttingen.

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