Mercedes-Benz Der neue Unimog – ein Typ für fast alles

Autor / Redakteur: Wolfgang Pester / Thomas Günnel

Fast jeder „Autofahrende“ kennt die Unimog aus deren Straßeneinsatz, hat sie aber selbst nie bewegt. Das Akronym steht für das Universalmotorgerät von Mercedes. Den weltweiten Exportschlager gibt es jetzt von Grund auf neu entwickelt, leistungsstärker, sparsamer und die Abgasnorm Euro 6 erfüllend. Im Produktionswerk Wörth, nahe Karlsruhe, feiert der neue Unimog in dieser Woche seine Weltpremiere. Im Herbst werden die ersten Modelle ausgeliefert.

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Das Universalmotorgerät von Mercedes, den Unimog, gibt es jetzt von Grund auf neu entwickelt, leistungsstärker, sparsamer und die Abgasnorm Euro 6 erfüllend. Im Produktionswerk Wörth, nahe Karlsruhe, feiert der neue Unimog in dieser Woche seine Weltpremiere. Im Herbst 2013 werden die ersten Modelle ausgeliefert.
Das Universalmotorgerät von Mercedes, den Unimog, gibt es jetzt von Grund auf neu entwickelt, leistungsstärker, sparsamer und die Abgasnorm Euro 6 erfüllend. Im Produktionswerk Wörth, nahe Karlsruhe, feiert der neue Unimog in dieser Woche seine Weltpremiere. Im Herbst 2013 werden die ersten Modelle ausgeliefert.
(Foto: Daimler)

Unimog, die vielfältiger die Einsatzgeräte wechseln als Chamäleon die Farbe, sind Autofahrern gut bekannt. Seit mehr als 60 Jahren sind sie im kommunalen Einsatz – bei Schneeräumung, Glättebekämpfung, Straßenreinigung und -erhaltung sowie bei der Pflege von Gehölz und Straßenbegleitgrün, wie es im Fachjargon heißt. Waren Unimog früher meist im Herbst und Winter bis minus 30 Grad Celsius im Einsatz, so sind sie heute im Ganzjahreseinsatz zu sehen. Sie verfügen über ABS und ESP und erfüllen die gleichen Sicherheitsstandards wie Lkw. Jedes Jahr werden rund 2000 dieser Spezial-Fahrzeuge ausgeliefert. Weltweit wurden mehr als 350.000 Unimog seit 1951 verkauft. In Deutschland sind laut Mercedes noch 35.000 Einheiten im Fahrzeugbestand gemeldet. Da zählen die Bestände der Bundeswehr übrigens nicht mit.

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Neue Motoren für Euro 6

Als Spezial-Lkw gilt auch für sie die ab 2014 die obligatorische Abgasnorm Euro 6. So entschloss sich der Daimler-Bereich Mercedes-Benz Trucks die im Jahr 2000 eingeführte aktuelle Baureihe von Grund auf neu zu entwickeln und den neuen Typ mit den umweltfreundlichen Dieselmotoren des Konzerns auszurüsten. Diese stoßen 90 Prozent weniger Emissionen und Partikel aus als die aktuellen in den Vorgängermodellen. „Trotz der zusätzlichen Komponenten zur Abgasreinigung ist der Kraftstoffverbrauch nicht gestiegen. Mehr noch: In vielen Fällen haben wir Verbrauchsverbesserungen bis minus drei Prozent erreicht“, betont Stefan Buchner, Chef von Mercedes-Benz Trucks. Um die Abgasnorm Euro 6 zu erfüllen, arbeiten die drei 5,1-Liter-Vierzylinder und die zwei 7,7-Liter-Sechszylinder (115 kW/156 PS bis 220 kW/299 PS) mit motorinterner Abgasrückführung und einem nachgeschalteten System zur Abgasreinigung. Mit Oxidationskatalysator, geschlossenem Partikelfilter und einem „SCR“-Katalysator – bei dem durch Eindüsen einer wässrigen 32,5-prozentigen Harnstoffsäure-Lösung in die „selektive katalytische Reduktion“ die Stickoxide (NOx) aus dem Abgas mit einem hohen Wirkungsgrad entfernt werden – erfüllen alle Unimog die Euro-6-Norm.

Über 1.000 Geräte- und Anwendungsmöglichkeiten

Für die neuen zehn allradgetriebenen Unimog-Modelle von U 216 bis U 530 sowie die hochgeländegängigen U 4023 und U 5023 entwickeln über 13 Herstellern Gerätekombinationen, die wiederum zu über 1.000 Geräte- und Anwendungsmöglichkeiten führen. Bei der neuen Unimog-Generation sind die Schnittstellen der Standardaufbauten voll erhalten geblieben, so dass sich die Gerätekombinationen der aktuellen Unimog weiter nutzen lassen.

Bis zu 16 Tonnen Gesamtgewicht

Die Unimog mit 7,5 Tonnen bis 16 Tonnen Gesamtgewicht, kompakten Abmessungen, geringer Fahrzeugbreite, 2,15 Meter bis maximal 2,30 Meter sowie mit 6,17 Meter größter Länge, können alle geforderten Einsatzmöglichkeiten abdecken. Präzise und ohne ruckartige Bewegungen funktioniert die Arbeitshydraulik, die gegenüber dem Vorgänger über eine 30 Prozent höhere hydraulische Leistung verfügt. Über Multifunktionstasten am Lenkrad und am Display lassen sich zum Beispiel die Fördermengen der Zwei-Kreis-Hydraulik begrenzen, die mit 200 bar und insgesamt mit 240 bar sowie 32 Liter beziehungsweise 55 Liter je Minute Öldurchfluss arbeitet. Die Frontzapfwelle bietet jetzt für den Geräteantrieb mit 160 Kilowatt exakt zehn Kilowatt mehr Leistung. Ab U 318 arbeitet die Zwei-Kreis-Leistungshydraulik mit jeweils 125 Liter je Minute Öldurchfluss und mit maximal 280 bar Druck sowie mit einer Leistung bis 58 Kilowatt je Kreis.

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Die Einstiegsmodelle U 216 und U 218 benehmen sich mit 2,8 Meter Radstand und einem Wendekreis von 12,6 Meter wie ein Pkw. Anders als diese, lassen sich bei ihnen Lenkrad und Pedale vom Fahrerplatz auf den Beifahrerplatz verschieben, damit der Fahrer im Einsatz die rechte Seite optimal im Blick hat. Durch die Freisichtkabine und das neue Frontkamera-Monitorsystem verbessert sich zusätzlich die Sicht auf die Fahrbahn und die Geräte.

Neuer synergetischer Fahrantrieb

Eine Weltneuheit im Unimog ist der synergetische Fahrantrieb. Dabei wirken ein stufenloses hydrostatisches und mechanisches Schaltgetriebe zusammen. Diese Kombination sichert nun den fliegenden Getriebewechsel während der Fahrt: Bei Arbeitsgeschwindigkeiten im Kriechgang mit 100 Meter je Stunde bis 50 km/h ist der stufenlos schaltende Hydrostat im Einsatz, bis 90 km/h das Schaltgetriebe. Der Getriebewechsel wird durch Kupplungsbetätigung ausgeführt oder durch eine optional erhältliche automatische Schaltung. Bedient wird der neue Fahrantrieb über Lenkstockschalter, Hydraulik-Joystick oder wahlweise über das Fahrpedal.

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