Motorsport Engineering Dunlop testet für die VLN-Langstreckenmeisterschaft

Redakteur: Maximiliane Reichhardt

Dunlop hat in Portugal ein Testprogramm für neue Rennreifen abgeschlossen. Der Reifenhersteller will 2019 auf seinen Gesamt- und Klassensiegen von 2018 aufbauen.

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Die Testrennstrecke in Portimao, Portugal, soll im Winter ähnliche Wetterbedingungen bieten wie der Frühling in der Eifel.
Die Testrennstrecke in Portimao, Portugal, soll im Winter ähnliche Wetterbedingungen bieten wie der Frühling in der Eifel.
(Bild: Dunlop)

Der Reifenhersteller Dunlop teilt mit, dass er ein Testprogramm für neue Rennreifen abgeschlossen hat, die in der VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring zum Einsatz kommen sollen. In der VLN-Saison 2018 feierte Dunlop auf der Nürburgring-Nordschleife diverse Gesamt- und Klassensiege. 2019 will der Reifenhersteller auf diesen Erfolgen aufbauen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist Dunlop nach Portugal gereist und hat auf dem Autodromo Internacional Algarve neue Konzepte für die kommende Saison getestet.

Die an der Küste gelegene Rennstrecke wurde laut Dunlop aus mehreren Gründen gewählt: Erstens herrschen dort im Winter ähnliche Wetterbedingungen wie im Frühling in der Eifel. Zweitens bietet die Strecke eine ganze Reihe von Konturen, Gefälle-Sektionen und überhöhten Kurven, die es den Reifeningenieuren erlauben, die Kräfte zu reproduzieren, mit denen die Rennreifen auch auf der Nordschleife zu kämpfen haben.

Drei Tage Testfahrten

An den drei Test-Tagen kamen Dunlop zufolge insgesamt elf Fahrzeuge zum Einsatz. Bei den GT3-Autos, die in der VLN in der Top-Kategorie SP9 starten, seien die neuesten Versionen von Audi R8 LMS, BMW M6 und Mercedes-AMG GT am Start gewesen. Im vergangenen Jahr konnte Dunlop seine beiden VLN-Siege mit dem Porsche 911 GT3 R feiern. Ein weiteres Ziel des Testprogramms in Portugal war dem Reifenhersteller zufolge, diese Leistungsfähigkeit nun auf diversen Fahrzeugen zu beweisen.

Das VLN-Reglement erlaubt je Fahrzeugtyp und Saison eine beschränkte Anzahl von Vorder- und Hinterreifen-Spezifikationen und bietet den Reifenherstellern so reichlich Raum zur Erforschung und Einführung neuer Techniken.

GT4-Klasse wird ein Dunlop-Schwerpunkt

In der GT4-Klasse fahren Autos, die näher mit den Serienfahrzeugen verwandt sind. Hier dürfen unterschiedliche Fahrzeuge an den Start gehen – darunter der BMW M4, Porsche Cayman oder Aston Martin Vantage. Nachdem in der Klasse in den vergangenen zwei Jahren mit Einheitsreifen gefahren wurde, haben die VLN-Organisatoren sie nun für alle Reifenhersteller geöffnet.

Alexander Kühn, Produktmanager Motorsport Europa, ist gespannt auf den Wettstreit der Reifenhersteller in dieser Kategorie. „Im vergangenen Jahr hat der Dunlop-bereifte Ferrari 458 die Klasse SP8 für seriennahe Fahrzeuge dominiert und jedes Rennen gewonnen. Unsere Erfahrung aus diesem Programm haben wir nun in unsere GT4-Reifen einfließen lassen.“

Dunlop rüstet TCR-Klasse auf der Nordschleife aus

Außerdem sei Dunlop ausgewählt worden, auch die TCR-Tourenwagenklasse der VLN mit der neuen Generation Rennreifen auszurüsten. Der Algarve-Test sei genutzt worden, um die richtigen Reifen für diese Kategorie herauszuarbeiten. In der TCR soll eine Standard-Spezifikation mit den Abmessungen 265/660 R18 auf einer ganzen Reihe von Fahrzeugen zum Einsatz kommen, darunter beim Audi RS3 LMS, Hyundai i30 N, Opel Astra, Seat Cupra und Volkswagen Golf GTI. Das Ziel von Dunlop in dieser Kategorie sei es, sicherzustellen, dass der Reifen jedem Teilnehmer die gleiche Leistungsfähigkeit bietet. Ebenfalls vor Ort war der Revolution Sports Prototype, der bei dem Test mehr als 1000 Kilometer zurückgelegt habe und dieses Jahr in Großbritannien im Markenpokal UK Revolution Trophy an den Start gehen soll. Dunlop wurde eigenen Angaben zufolge als Reifenpartner verpflichtet und beendete beim Algarve-Test die Arbeit an dem Reifen für den 440-PS-Leichtbau-Rennwagen.

Ende März will der Reifenhersteller erneut zum Autodromo Algarve reisen. Dann sollen die Reifen für die European Le Mans Series getestet werden.

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