Pläne Hyundai will unter die Top 3 der E-Autohersteller
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Der Hyundai-Konzern mit seinen Marken Genesis, Hyundai und Kia hat große Pläne. Die Zahl der verkauften E-Autos soll deutlich steigen. Die Koreaner wollen weit nach oben.

Die Hyundai Motor Group will sich bis zum Jahr 2030 unter den Top 3 der größten Elektroautohersteller der Welt etablieren. Laut einem im Rahmen der Grundsteinlegung für ein neues Kia-Werk vorgestellten Plan werden die Koreaner dazu 18 Milliarden US-Dollar in die heimische Elektrofahrzeugindustrie investieren, um Produktion und Export zu steigern und die dafür notwendige Industrie zu fördern.
Auf gut 30 Elektromodelle soll das Angebot der Marken Kia, Hyundai und Genesis in den kommenden sieben Jahren wachsen. In Korea soll im gleichen Zeitraum die jährliche Produktion von E-Autos auf 1,5 Millionen und weltweit auf über 3,6 Millionen Einheiten steigen.
Beschleunigung der Plattform-Entwicklung
Um dieses Ziel zu erreichen, will der Konzern unter anderem die Entwicklung von Plattformen beschleunigen. Auf der Grundlage der sogenannten Integrated Modular Architecture (IMA) sollen für jede Fahrzeugklasse spezielle Plattformen entwickelt werden.
Die neue Elektroplattform „eM“, die 2025 eingeführt werden soll, ist ausschließlich für den Pkw-Einsatz bestimmt. Mit den Plattformen auf IMA-Basis geht eine Standardisierung von Batterien und Motoren einher, was die Produktentwicklung schneller und effizienter macht.
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E-Auto
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In dem nun im Bau befindlichen Kia-Werk sollen ab 2025 batteriebetriebene Spezialfahrzeuge – auch Purpose-built Vehicles (PBV) genannt – entstehen. Dabei handelt es sich um Van-artige E-Fahrzeuge, die vornehmlich für Mobilitätsdienste wie Robotaxis oder Shuttles eingesetzt werden.
Die Fertigungskapazität soll zunächst bei 100.000 Fahrzeugen liegen und später auf 150.000 Einheiten pro Jahr steigen. Speziell im PBV-Markt wollen die Koreaner bis 2030 zur globalen Nr. 1 aufsteigen.
Erstes PBV 2025
Das erste Modell einer dedizierten PBV-Palette will Kia 2025 vorstellen. Bei dem Fahrzeug mit dem Projektnamen SW wird es sich nach Herstellerangaben um ein mittelgroßes Spezialfahrzeug handeln, das auf der ebenfalls neuen „eS“-Skateboard-Plattform basiert, die speziell für batterieelektrische PBVs konzipiert ist und sich durch ihre Flexibilität für unterschiedliche Karosserietypen eignen soll.
Nach der Einführung des mittelgroßen SW will Kia seine PBV-Palette in alle Richtungen erweitern: um große Spezialfahrzeuge, die für Logistik, den Nahrungsmitteltransport, als mehrsitzige Shuttlefahrzeuge und als mobile Büros oder Shops genutzt werden können, sowie um kleine PBVs und mittelgroße Robotaxis, die mit autonomer Fahrtechnologie ausgestattet sind.
Kia will in seinem neuen Werk neue Produktionsprozesse einführen. Dazu gehört die „Zellenmethode“ (Cell Method). Mit dieser Strategie der Prozessgestaltung werden Maschinen oder Arbeitsstationen, die zur Herstellung ähnlicher Produkte oder Teile verwendet werden, zu Gruppen zusammengefasst. Die dadurch verkürzten Transportwege von Materialien und Produkten während der Fertigung sollen einen effizienteren und flexibleren Herstellungsprozess ermöglichen. Bei der Zellenmethode zielt die Anordnung der Maschinen auf einen optimalen Material- und Produktfluss zwischen den Arbeitsstationen, um Stillstandzeiten zu minimieren, Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern.
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E-Mobilität
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Kombination von neuen und althergebrachten Fertigungsmethoden
Im neuem PBV-Werk verbindet Kia die neue Zellenmethode mit dem bisher üblichen Förderbandsystem, um eine flexible Produktion mit einer stärkeren Individualisierung der verschiedenen Produkttypen zu ermöglichen.
Das PBV-Werk ist zudem als CO2-arme Fabrik konzipiert. So im Lackierprozess eine umweltfreundliche Trocknungsmethode eingesetzt werden. Durch die Nutzung von natürlichem Licht und einen strafferen Herstellungsprozess sollen die CO2-Emissionen im Vergleich zu bestehenden Werken um etwa 20 Prozent sinken.
Zu den Technologien, die Kia in dem Werk einsetzen wird, gehören außerdem die Automatisierung mithilfe von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz, die automatisierte Qualitätskontrolle der Lackierung der Fahrzeugunterseite, die automatisierte Montage von Teilen wie Glas, Modellname und Firmenlogo sowie die automatische Analyse der Daten von Qualitätsmessungen, um gegebenenfalls Korrekturen bei der Montage selbstständig und in Echtzeit vornehmen zu können. Schwere Arbeiten und Aufgaben, bei denen man zur Decke schauen muss, werden generell automatisiert.
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