Elektromobilität E-Motor ohne Magnete
Im hundertsten Unternehmensjahr zeigt sich Mahle schwer angeschlagen. Ein magnetfreier Elektromotor soll dem Zulieferer hohe Umsätze bringen.
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Die Ingenieure von Mahle arbeiten an einem neuen magnetfreien E-Motor. Sowohl Stator als auch Rotor des Antriebs sind aus Spulen aufgebaut. Das Besondere an diesem neuen Antriebskonzept ist die Kommutierung: Die Leistung wird induktiv an den Rotor übertragen. Der Motor sei daher verschleißfrei und speziell bei hohen Drehzahlen besonders effizient. Der Zulieferer nennt einen Wirkungsgrad von 95 Prozent für die meisten Fahrzustände des Antriebssystems.
Den Kosten für die aufwändigere Elektronik stehen die eingesparten Neodym-Magnete gegenüber. In Summe soll der Antrieb deshalb vergleichsweise günstig sein. Außerdem ist man weniger abhängig von Seltenen Erden, Rohstoffen, die nur in wenigen Ländern abgebaut werden.
Einsetzen lasse sich der Motor in allen Fahrzeugklassen, egal ob in Pkws oder Nutzfahrzeugen. Auch für Shuttles und sogenannte People Mover sei der Antrieb grundsätzlich geeignet, heißt es aus dem Unternehmen. In circa zweieinhalb Jahren soll das neue Konzept serienreif sein.
Simulation beschleunigt Entwicklung
Entwickelt wurde der E-Motor laut Mahle mit Hilfe eines speziellen Simulationsverfahrens – dem Verfahren der evolutionären Algorithmen. Mit diesem konnten unterschiedliche Auslegungen des Motors entlang diverser Parameter variiert werden, bis die beste Konfiguration erreicht wurde. Der automatisierte Prozess könne nicht nur Geometrieparameter der Elektroblechschnitte von Rotor und Stator verändern, sondern weitere Parameter wie Wickelschema oder eingesetzte Werkstoffe. Gegenüber herkömmlichen Verfahren sei dieser Ansatz deutlich schneller und günstiger.
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Studie zur Wertschöpfung
„Der lukrativste Bereich ist die Fahrzeugbatterie als neues Herzstück eines Autos“
„Man kann unseren magnetfreien Motor durchaus als Durchbruch bezeichnen, denn er verbindet gleich mehrere Vorteile, die bislang nicht in einem Produkt dieser Art zusammengebracht werden konnten“, erklärt Martin Berger, Leiter der Mahle Konzernforschung und Vorentwicklung.
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