Connectivity Einheitliche Schnittstelle für Sensordaten?
Ende Juli trafen sich Vertreter von Here und 16 Unternehmen aus der Automobilbranche, um über ein einheitliches Schnittstellenformat für sensorbasierte Daten zu sprechen.
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Das Format soll definieren, wie sensorbasierte Fahrzeugdaten künftig einheitlich an eine so genannte Location Cloud übermittelt werden. Automobilhersteller, Systemlieferanten und Zulieferer nahmen an der Diskussion am Here-Sitz in Berlin teil. Die Forumsteilnehmer waren sich einig, dass die Branche ein einheitliches Format für das Übermitteln fahrzeugeigener Sensordaten an die Cloud definieren muss. Here hatte dazu kürzlich eine Schnittstellen-Spezifikation veröffentlicht. Auf deren Basis diskutierten die Teilnehmer während der Veranstaltung eine Vielzahl technischer Fragen, die sich unter anderem mit Dateninhalt, Sicherheit, Anonymisierung, Übertragungsgenauigkeit und -effizienz befassten.
„Die Gespräche im Here-Branchenforum waren äußerst fundiert. Wichtige Themen waren etwa, wie wir sensorbasierte Fahrzeugdaten ohne Informationsverlust übertragen können, obwohl Hersteller ihre Fahrzeuge mit unterschiedlichen Sensoren ausstatten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir hier eine solide Grundlage für unsere weitere Arbeit aufgebaut haben“, sagt Ronald Hain, Leiter der Backend-Entwicklung bei Continental, einem der 16 Unternehmen, die an dem Treffen teilgenommen haben.
Ein industrieweiter Standard
Eine einheitliche Schnittstellen-Spezifikation für sensorbasierte Daten ist die Voraussetzung, um einen industrieweiten Standard zu schaffen – ein Ansatz, den Here und Industriepartner in der Vergangenheit bereits bei der ADAS-Schnittstellenspezifikation verfolgt hatten. Here will in den kommenden Wochen und Monaten weiter mit internationalen Branchenvertretern diskutieren, um einen offiziellen Arbeitskreis zum Thema Schnittstellenstandardisierung für Sensordaten zu gründen. Das Marktforschungsunternehmen SBD prognostizierte in einer vor kurzem veröffentlichten Studie, dass bis zum Jahr 2020 jährlich über 30 Millionen vernetzungsfähige Fahrzeuge verkauft werden. Diese Fahrzeuge werden pro Jahr mehr als 163 Millionen Terabytes an Daten erzeugen, die sie über ihre fahrzeugeigenen Kameras und Sensoren erfassen.
Übernahme für 2,8 Milliarden Euro
Bereits am 3. August kauften Daimler, Audi und BMW den Kartendienst Here von Nokia für 2,8 Milliarden Euro. Laut dpa haben die drei Partner Here jeweils zu gleichen Teilen übernommen, wobei keiner von ihnen eine Mehrheit anstrebe. Der Abschluss der Transaktion wird demnach im ersten Quartal 2016 erwartet. Die Automobilhersteller wollen Here als eigenständiges Unternehmen weiterführen.
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