Wirtschaft Einkauf und Lieferketten kommen auf den Prüfstand

Autor Svenja Gelowicz

Autobauer und Systemlieferanten verändern ihre Vergabekriterien durch den Druck zu mehr Nachhaltigkeit. Covid-19 sorgt nun gleichermaßen für Engpässe und Überkapazitäten in den Werken. Die Unternehmen müssen ihre traditionellen Lieferketten anpassen.

Eine Pandemie legt aktuell viele Werke von Autoherstellern und ihren Zulieferern lahm. Zuvor zeigte der Shutdown vieler chinesischer Produktionen, ebenfalls durch Covid-19 ausgelöst, die Anfälligkeit der traditionellen Lieferketten.
Eine Pandemie legt aktuell viele Werke von Autoherstellern und ihren Zulieferern lahm. Zuvor zeigte der Shutdown vieler chinesischer Produktionen, ebenfalls durch Covid-19 ausgelöst, die Anfälligkeit der traditionellen Lieferketten.
(Bild: Daimler)

Es ist ein Bericht in der japanischen Tageszeitung „Nikkei Asian Review“, veröffentlicht am 17. Februar, den nicht nur die Auto-Fachpresse aufgreift. Von „Der Spiegel“ über „Bild“ lautet das Urteil: Tesla hat nicht nur bei der Elektromobilität die Nase vorn. Die Kalifornier würden ihre Mitbewerber auch beim Steuergerät um Längen schlagen – der Bericht spricht von sechs Jahren Entwicklungsvorsprung. Und es kommt noch dicker: Die etablierten Lieferketten der Autoindustrie trügen daran Schuld.

Was war passiert? Experten hatten im Auftrag der japanischen Journalisten ein Model 3 zerlegt. Dabei sind sie auf ein zentrales Steuergerät gestoßen, Hardware 3 genannt, laut „Nikkei“ eine Eigenentwicklung aus dem Hause Tesla. Mit zwei maßgefertigten KI-Chips steuert der Computer das Infotainment-System und Funktionen zum autonomen Fahren. Die Zeitung zitiert einen Ingenieur eines „großen japanischen Autoherstellers“: „Das würden wir nicht schaffen.“