Wirtschaft Elektroauto-Anteil bei EU-Neuzulassungen verdreifacht
Der Elektroantrieb leidet in Europa weniger unter der Corona-Krise als konventionelle Motoren. Im ersten Quartal haben die Zulassungszahlen der E-Autos kräftig angezogen.
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Im Zuge der Corona-Pandemie war die Zahl der Neuzulassungen stark zurückgegangen. Diese Entwicklung betraf aber vor allem Diesel und Benziner, wobei diese beiden Segmente immer noch mehr als 80 Prozent der Autoverkäufe ausmachen, wie der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch (3. September) in Brüssel mitteilte. Zwischen April und Juni sank der Absatz von Autos mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren um mehr als die Hälfte.
Der Diesel verliert 43 Prozent und kommt auf 1,27 Millionen Neuzulassungen. Im zweiten Quartal erreichte der Selbstzünder einen Marktanteil von 29,4 Prozent – im Vorjahr waren es 31,3 Prozent. Mit insgesamt 2,22 Millionen Neuzulassungen bleiben die Zulassungszahlen von Diesel und Benzinern weiterhin die dominanten Antriebsarten.
Plug-in-Hybrid bleibt Treiber der E-Mobilität
Der Anteil an Elektroautos bei den EU-Neuzulassungen hingegen hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht. Im zweiten Quartal waren 7,2 Prozent (Vorjahr 2,4 Prozent) aller Neuzulassungen Pkw mit Elektroantrieb. Dabei entfielen 154.935 Einheiten (plus 40 Prozent) auf reine E-Mobile. Der meistverkaufte alternativ angetriebene Fahrzeugtyp bleibt aber trotz eines leichten Rückgangs das Hybrid-Elektrofahrzeug mit 141.509 Einheiten (plus 148 Prozent). Dessen Anteil an den gesamten Neuzulassungen in der EU lag im zweiten Quartal mit 9,6 Prozent über dem der rein elektrisch angetriebenen Autos.
Insgesamt wurden in der EU in den ersten sechs Monaten 4,28 Millionen Pkw neu zugelassen. Das sind 38 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Mit Abstand wichtigste Märkte für die Modelle mit E- und Verbrennungsmotor blieben Deutschland, Schweden und Frankreich, wo mehr als 90.000 der neuen Plug-in-Hybride zugelassen wurden.
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Hybridtechnik
Plug-in-Hybrid: Mogelpackung oder Wegbereiter?
Seit Mitte Februar erhalten Käufer von Elektroautos eine Prämie, die in Deutschland von Bund und Autoindustrie finanziert wird. Bei manchen Elektroautos ist auch die Lieferzeit länger als bei Verbrennern, weshalb sich bei solchen Modellen die Corona-Krise womöglich noch nicht so sehr niedergeschlagen haben könnte.
Zudem gelten von diesem Jahr an verschärfte Grenzwerte für den Flottenausstoß des klimaschädlichen Abgases Kohlendioxid (CO2) in der EU. Verfehlen Hersteller die Auflagen, könnte es zu teuren Strafzahlungen kommen. Daher sind die Autobauer bestrebt, den Anteil emissionsärmerer Autos zu erhöhen.
Mit Material von dpa und sp-x
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