Abgasnorm Euro 7: Brüssel lockert Vorgaben in neuem Entwurf

Von Ampnet

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Die Pläne zur Abgasnorm Euro 7 waren für viele Fahrzeughersteller ein rotes Tuch, weil sie faktisch das Ende der Verbrenner eingeläutet hätten. Jetzt gibt es einen milderen Vorschlag. Die Präsidentin des Autoverbandes ist sichtlich erleichtert.

Hildegard Müller ist erleichtert über die Entscheidung aus Brüssel, die Vorgaben der Euro-7-Norm zu lockern.
Hildegard Müller ist erleichtert über die Entscheidung aus Brüssel, die Vorgaben der Euro-7-Norm zu lockern.
(Bild: VDA)

Erleichtert äußert sich die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, zur heute (9. April) vorgelegten Empfehlung zur geplanten Verschärfung der Abgasvorschriften: „Die heute vorgelegten Pläne für die neue Euro-7-Norm für Pkw zeigen, dass die EU-Kommission die Grenzen des technisch Machbaren akzeptiert und sich von unerreichbaren Zielen verabschiedet hat.“

Das sei ein gutes Zeichen für die Bürger in Europa und auch für den Umweltschutz, formulierte Sie in einer Presseerklärung. „Wir müssen nun zusätzlich die Versorgung mit E-Fuels, synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energiequellen, vorantreiben“, forderte Müller. „Denn nicht der Motor ist ein Problem für das Klima, sondern der fossile Kraftstoff.“

VDA: Frühere EU-Pläne nicht umsetzbar

Die zuvor von der EU-Kommission vorgelegten Pläne hatte der VDA für technisch nicht umsetzbar erklärt. Diese Position sieht der Verband durch das heutige Treffen bestätigt. Die gleichen Abgaswerte für das Anfahren am Berg mit Anhänger wie für normales Fahren auf der Landstraße seien nicht zu erreichen, hatte der VDA festgestellt.

Die geplante Umstellung des Messsystems auf ausnahmslos alle Zeitpunkte in der Nutzung hätte ein faktisches Verbot des Verbrennungsmotors bedeutet. Damit – so der VDA – hätte der EU-Vorschlag verhindert, dass die neue und saubere Auto-Generation auf den Markt kommt. Stattdessen wären alte Autos länger gefahren worden. „Der bisherige EU-Vorschlag hätte uns beim Klimaschutz um Jahre zurückgeworfen", sagte Müller.

Neuer Vorschlag anspruchsvoll, aber machbar

Müller bewertet den neuen Entwurf als technisch anspruchsvollen Weg. Die Vorschläge zur Reduzierung der Schadstoffemissionen sind um den Faktor fünf bis zehn schärfer als Euro 6. Sie bewegen sich nach Einschätzung des Verbands weiterhin an der Grenze dessen, was technologisch erreichbar ist. Müller: „Wir müssen weiterhin sehr achtsam sein, dass der Verbrennungsmotor nicht durch Euro 7 verunmöglicht wird“. Andererseits habe die EU-Kommission heute bestätigt, dass ein Ende des Verbrennungsmotors in Brüssel nicht das Ziel sei. „Wir werden die EU-Kommission bei der Ausgestaltung der Vorschläge an diese Zusage erinnern“, mahnt Müller.

Verbrenner besser als ihr Ruf

Mit einiger Genugtuung weist Müller in ihrem Statement auf die Feststellung des von der EU-Kommission beauftragten „Clove“-Konsortiums europäischer Experten aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft auf dem Gebiet der Emissionen hin, dass die aktuellen Euro-6d-Fahrzeuge sehr sauber sind. „Die modernsten Pkw unterschreiten bereits jetzt die aktuellen Grenzwerte der Euro-6d-Norm um ein Mehrfaches. Die Euro-7-Norm sollte deshalb eine erreichbare Weiterentwicklung der Euro-6d-Norm werden“, sagte Müller.

Der neue EU-Vorschlag eröffne bei entsprechender Ausgestaltung die Chance, dass die neue und saubere Auto-Generation auf den Markt kommen kann. Mit Offensiven bei der Elektromobilität, der neuen Euro-7-Norm und dem Ausbau von E-Fuels aus nachhaltigen Energiequellen sei Europa international vorbildlich, erklärte Müller.

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