Interieur Faurecia-Manager Andreas Wlasak: „Neue OEMs müssen auffallen“

Autor / Redakteur: Christian Otto / Maximiliane Reichhardt

Andreas Wlasak, Vice President Industrial Design bei Faurecia, sieht schon in den Vorstufen des autonomen Fahrens viel Potenzial für ein flexibleres Interieur. Er erwartet Kosten- und Gewichtseinsparungen trotz der wachsenden Komplexität.

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Andreas Wlasak leitet seit 2003 als Vice President Industrial Design alle Design-Aktivitäten bei Faurecia.
Andreas Wlasak leitet seit 2003 als Vice President Industrial Design alle Design-Aktivitäten bei Faurecia.
(Bild: Faurecia)

Herr Wlasak, Faurecia will künftige Innenräume flexibler gestalten. Ist diese Flexibilität vom vollautonomen Fahren abhängig, oder wird es sie schon in den Vorstufen geben?

Wir sollten nicht auf die finale Ausbaustufe des autonomen Fahrens warten, sondern schon die in den nächsten Jahren eingeführten Level der höheren Automatisierung nutzen. Genau da brauchen wir die Flexibilität, weil sich die Modalität des aktiven Fahrens in die Modalität des zumindest zeitweise passiven Gefahrenwerdens wandelt. Das erfordert ja schon ein Maß an Flexibilität, das Sie dann nicht mehr brauchen, wenn Sie nur noch im passiven Gefahrenwerden-Modus unterwegs sind. Die Flexibilität bezieht sich auf die Kinematik der Sitze, aber auch auf die der Bedienoberflächen und des Klimas über die Luftausströmer.

Faurecia ist als Systemlieferant im gesamten Interieur vertreten. Haben Sie angesichts der steigenden Komplexität auch Technologiepartner?

Wir sind einer der großen Akteure auf diesem Spielfeld und können es uns erlauben, die besten Lösungen anzubieten, weil wir den kompletten Innenraum bearbeiten. Wir müssen zum Beispiel nicht gezwungenermaßen alles im Sitz unterbringen, weil wir eben auch Instrumententafeln machen oder umgekehrt. Wir bearbeiten sehr viel mit unserer vertikalen Integration. Darüber hinaus haben wir natürlich Partner: Das ist beim Klima beispielsweise Mahle und beim Sicherheitsbereich ZF. Die Nachbardomänen, in denen wir schon aktiv sind, wollen wir mit diesen Partnern zusammen besetzen, um eine möglichst industrialisierbare Lösung zu entwickeln. In diesem Ökosystem können wir den Fokus auf den Endkunden komplett abbilden.