Geschäftslage Fehlende Elektronikbauteile: Fahrzeughersteller bremsen Erwartungen der Zulieferer

Redakteur: Svenja Gelowicz

Der Halbleitermangel wird sich auch auf die Prognosen der Zulieferer auswirken, warnt die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie. Insgesamt habe sich die Lage der Lieferanten aber „auf breiter Front verbessert“.

Der positive Trend der deutschen Zuliefererindustrie setzt sich fort.
Der positive Trend der deutschen Zuliefererindustrie setzt sich fort.
(Bild: Thyssenkrupp)

Die Automobilzulieferer sehen Licht, wenn es um die Konjunktur geht. Die Geschäftslage habe sich in allen Segmenten „auf breiter Front verbessert“, die Dynamik sei vergleichbar mit der Erholung nach der Finanzkrise im Jahr 2009. Für die nächsten sechs Monate stiegen die Geschäftsaussichten. Das hat die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie am Montag (12. April) mitgeteilt.

Der Blick des Verbands auf die Fahrzeughersteller ist weniger optimistisch. Die Industrie sende aufgrund der Lieferprobleme bei Elektronikbauteilen Bremssignale, die „ursprünglich optimistischen Prognosen der Automobilhersteller für das Jahr 2021 dürften kaum mehr zu halten sein“. Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie erwartet dadurch Prognoserevisionen bei den Zulieferern.

Mittelständische Zulieferer „brauchen Unterstützung

Die Klimaziele der Politik allerdings bereiten der Arbeitsgemeinschaft, die 9.000 zumeist mittelständische Lieferanten vertritt, Sorgen. „In einem konjunkturell höchst unsicheren Umfeld müssen die zum Teil sehr mittelständischen Zulieferbetriebe teure Investitionsentscheidungen treffen“, heißt es in der Mitteilung.

Die Ziele zur Reduktion von CO2 müssten sich an der „technischen Machbarkeit“ orientieren, die Arbeitsgemeinschaft plädiert für Technologieoffenheit. Außerdem brauchten mittelständische Zulieferbetriebe Unterstützung durch Förderprogramme. Sie „können die Transformation nicht aus eigener Kraft stemmen“, so die Begründung.

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