Neue Modelle Genf im Rückblick: reich und schön

Autor Christian Otto

Oberflächlichkeit gehört zum Geschäft der Automobilindustrie. Zumindest was das Design betrifft. Und nirgends sieht man so viele Design-Neuheiten und Konzepte wie in Genf. Auch in diesem Jahr lockte der Salon mit Hinguckern, die etwas mehr kosten dürfen.

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Alle Jahre wieder: Der kleine aber feine Genfer Salon zeigt vor allem aufsehenerregendes Auto-Design und viel Leistung.
Alle Jahre wieder: Der kleine aber feine Genfer Salon zeigt vor allem aufsehenerregendes Auto-Design und viel Leistung.
(Foto: Christian Otto)

Schöne, stark motorisierte Autos, auffällige Designstudien, kurze Wege und ein Schuss Luxus: dieser Mix machte auch in diesem Jahr wieder den Genfer Autosalon aus. Und so fuhren die Großen der Branche aber auch die kleinen Edelschmieden Ihre ansprechendsten Modelle auf die Ausstellungsflächen.Der derzeit erfolgsverwöhnten Daimler-Konzern zeigte einen Großteil seines Portfolios, von den SUV-Modellen bis zu den neuen „Dreamcars“. So betitelte schon am Vorabend der Messe Vertriebsvorstand Ola Källenius, die Cabriolets des Konzerns, die in diesem Jahr in einer Offensive an die Kunden gebracht werden sollen. Von Smart über C-Klasse und SL bis hin zum S-Klasse Cabrio. Für jeden Geldbeutel gibt es eine Oben-ohne-Variante mit dem Stern. Insbesondere das neue C-Klasse-Cabrio überzeugte auf der Messe mit seiner eleganten Linie. BMW zeigte eine vielfältige Palette. Insbesondere die zunehmende Elektrifizierung wurde über die verschiedenen Fahrzeugsegmente deutlich. Doch passend zum mondänen Rahmen dufte ein Leistungshammer aus München nicht fehlen: Das M2 Coupé feierte seine Premiere und spielte mit den optischen Muskeln in den klassischen Farben.

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Ein SUV für jede VW-Tochter

Der VW-Konzern mit seiner Markenvielfalt hatte ebenfalls an jedem Stand wenigstens ein Highlight zu bieten. Bei Volkswagen zeigte der Budd-E, der schon bei der CES seine Weltpremiere gefeiert hatte, wohin die Reise bei den Wolfsburgern einmal gehen könnte. Daneben stach der schon bekannte VW Tiguan erneut hervor. Der SUV-Hoffnungsträger dürfte aber bald wieder Konkurrenz aus dem eigenen Haus bekommen: Neben dem spanischen Bruder Seat Ateca, der in Genf ebenfalls seine Premiere feierte und dort den Stand der VW-Tochter dominierte, dürfte der kommende Skoda-SUV einige VW-Käufer zum Grübeln bringen. In Genf war dessen sehr dynamische Studie Vision S zu sehen. Der Siebensitzer soll im Jahr 2017 kommen und ist größer als der Tiguan. Allerdings dürfte das aufgrund der tschechischen Preispolitik nicht unbedingt bedeuten, dass er wesentlich teurer als der VW-Dauerbrenner wird.

Am Audi-Stand war das Scheinwerferlicht auf den Q2 gerichtet, dessen Premiere nicht ganz reibungslos ablief, der aber im ersten Eindruck sehr überzeugte. Audi dürfte mit ihm die schon starke SUV-Front abrunden und jüngere und preissensiblere Kunden locken. Den Kontrast dazu bildeten die Performance-Modelle aus dem Hause Quattro. Insbesondere der R8 V10 plus scheint nach Angaben der Ingolstädter stärker nachgefragt zu sein, als erwartet. Man bewege sich in Richtung der 5.000 Exemplare. Potenzielle neue Käufer gibt es in Genf ja immer.

Sportler für wenige

Porsche wiederum hatte zwei Hingucker auf der Bühne. Neben dem 911 R, der gegen die Porsche-Neuausrichtung nochmals mit Sechszylindersauger und Handschaltung einem erlauchten Kreis von 991 Kunden angeboten werden soll, leuchtete der nun neu benannte 718 Boxster. Vor allem im Heck haben die Designanpassungen gefruchtet. Der auffällige Roadster kommt mit Vierzylinder-Turbo und auf Wunsch in knalligem orange. Der Nachbarstand von Lamborghini hat nicht minder zu bieten. Der Centenario mit 770 PS strotzt nur so vor Kraft. Anders als bei Porsche dürften Interessenten hier aber keine Chance mehr haben, denn die 40 Fahrzeuge mit V-12-Saugmotor sind schon verkauft.

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