Automobilzulieferer Gentex übernimmt Guardian

Von Jens Rehberg

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Der US-amerikanische Elektronikspezialist hat ein israelisches Start-up gekauft, das vor allem auf dem Gebiet der Sensortechnologie glänzt.

Das Hauptprodukt von Guardian ist eine infrarotempfindliche Innenraumkamera mit hoher Auflösung.
Das Hauptprodukt von Guardian ist eine infrarotempfindliche Innenraumkamera mit hoher Auflösung.
(Bild: guardian-optech.com)

Die in Zeeland/Michigan, USA, beheimatete Gentex Corporation hat Guardian Optical Technologies mit Hauptsitz in Tel Aviv übernommen. Wie das Unternehmen Anfang der Woche bekannt gab, will der Zulieferer mit dem Zukauf seine Kompetenz bei der Überwachung von Fahrzeuginnenräumen ausbauen.

Guardian habe eine einzigartige, multimodale Sensortechnologie zur Überwachung von Fahrer und Fahrzeuginnenraum für die Automobilindustrie entwickelt, heißt es in der Mitteilung. Herzstück der Technologie ist eine infrarotempfindliche Kamera mit hoher Auflösung, die maschinelle Bildverarbeitung, Tiefenwahrnehmung und Mikrovibrationserkennung kombiniert.

Dank einer Kombination aus zweidimensionaler Videobilderkennung mit 3D-Tiefenkartierung sowie optischer Bewegungsanalyse scannt, beobachtet und bestimmt das System kontinuierlich die Position aller Fahrzeuginsassen und Objekte – das soll auch ohne direkten Sichtkontakt möglich sein. Das System sei in der Lage, selbst kleinste Bewegungen – einschließlich Herzschlägen – zu erkennen.

„Mit einem einzigen Sensormodul können wir überprüfen, ob der Fahrer noch aufmerksam ist, die Auslösung der Airbags präzise abstimmen, das Verhalten der Insassen beobachten und sogar die Anwesenheit eines schlafenden Kindes in einem Kindersitz auf der Rückbank des Fahrzeugs erkennen“, wird Gentex-CTO Neil Boehm in der Pressemitteilung zitiert.

Sprengstoffe und Drogen nachweisbar

Bereits im Januar hatte Gentex die Übernahme von Vaporsens vermeldet. Vaporsens ist ein US-Start-up, das über eine Nanofaser-Sensortechnologie verfügt, mit der eine Vielzahl von Chemikalien nachgewiesen werden können, darunter Sprengstoffe, Drogen, flüchtige organische Verbindungen, toxische Industriechemikalien oder auch Amine. Dies könne zur Überwachung der Luftqualität in Pkw eingesetzt und auch dahingehend erweitert werden, dass auch Sprengstoffe und andere Schadstoffe in selbstfahrenden Autos identifiziert werden könnten, heißt es.

„Wir arbeiten derzeit an einer umfassenden und skalierbaren Plattform auf der Grundlage robuster Sensorfusionstechniken, mit denen wir Funktionen für moderne Fahrzeuge, Übergangsmodelle und vollständig autonome Mobilitätskonzepte anbieten können", sagt Neil Boehm.

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