IAA 2011 Getrag zeigt Getriebe für E-Autos
Elektroautos brauchen eigentlich gar kein Getriebe, weil der E-Motor mit seinem breiten nutzbaren Drehzahlband alle Fahrzustände selbst abdecken kann. Für einen Getriebehersteller wie Getrag ist das natürlich ein potenziell existenzgefährdender Zustand. Deswegen stellt das Unternehmen auf der IAA eine automatische Zweigangbox für E-Fahrzeuge vor.
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Die Neuentwicklung soll ihnen eine bessere Anfahrleistung und eine höhere Endgeschwindigkeit verleihen. Außerdem dürfte sie – und das ist besonders wichtig – für einige Prozent mehr Reichweite sorgen. Denn auch wenn Elektromotoren von 0 bis 10.000 praktisch jede Drehzahl abdecken können, so ist ihr Wirkungsgrad nicht überall gleich hoch.
Das lastschaltbare Getriebe 2 eDCT 600 soll sich zudem nicht nur für reine E-Autos, sondern auch für Plug-in-Hybridfahrzeuge eignen. Ein neues Aktuatorkonzept sorgt dafür, dass die Schaltung überschneidend von einer Lamellenkupplung auf die andere erfolgt, ohne zuvor eine Synchronisierung oder Klauenschaltung betätigen zu müssen.
Das Getriebe ist für ein maximales Eingangsmoment der E-Maschine von 500 Newtonmeter ausgelegt. Es kann optional mit einem Sperrdifferenzial ausgestattet werden.
Getriebe in Hybridvariante
Auch auf seinem klassischen Feld der Vorgelegegetriebe hat Getrag Neuigkeiten zu bieten: zum Beispiel das Modell 6 HDT 451, ein Doppelkupplungsgetriebe mit integrierter Elektromaschine. Die Hybridvariante basiert auf dem 6 DCT 451 aus der Powershift-Familie und soll durch die integrierte Elektromaschine die CO2-Emission im NEFZ um mehr als zehn Prozent verringern.
Das Hybridgetriebe ist für den Quereinbau in Fahrzeugen der Mittelklasse und oberen Mittelklasse sowie für SUV gedacht. Es kann Drehmomente von bis zu 450 Newtonmetern übertragen.
Getrag entwickelt eigene Kupplung
Die Kernkomponente eines Doppelkupplungsgetriebes ist, wie der Name schon sagt, die Doppelkupplung. Für sein Powershift-Getriebe 6 DCT 451 hat Getrag dieses Bauteil nun erstmals selbst entwickelt, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die DC 500 ist eine sogenannte nasse Kupplung, das heißt, sie läuft im Ölbad.
Der Entwicklungsumfang beinhaltet die Kupplungshardware, das Reibsystem, die Ansteuerung und den Algorithmus der Funktionssoftware. Das Ziel war es, Schleppverluste, Gewicht und Massenträgheit zu minimieren.
Getrag auf der IAA: Halle 8.0, Stand F 10
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