Navigation Mercedes integriert Google Maps

Von Sven Prawitz Lesedauer: 2 min

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Mercedes-Benz wird künftig Google Maps integrieren und mit Fahrzeugdaten verbinden. Erste Funktionen werden ab sofort zugänglich. Darüber hinaus setzt der Hersteller auf die Cloud der Kalifornier.

Das Navigationssystem von Mercedes wird künftig Daten von Google Maps nutzen.
Das Navigationssystem von Mercedes wird künftig Daten von Google Maps nutzen.
(Bild: Mercedes-Benz AG)

Mercedes-Benz wird langfristig mit Google zusammenarbeiten, das gab der Autohersteller am späten Mittwoch-Abend (22. Februar) bekannt. Das Unternehmen werde damit der erste Hersteller sein, der für seine Navigation die fahrzeuginternen Daten und Funktionen der Google-Maps-Plattform nutzt.

Damit erhält Mercedes Zugang zu Googles Geodaten, Echtzeit-Verkehrsinformationen und vielem mehr. Die Funktionen sollen in das angekündigte Betriebssystem Mercedes-Benz Operating System (MB.OS) integriert werden. Darüber hinaus werde der Hersteller Googles Daten für seine Fahrerassistenzsysteme nutzen (Stichwort: automatisch angepasste Geschwindigkeit vor Kreuzungen, Kreisverkehren oder Kurven). Auch Youtube soll als App in das Mercedes-Benz Infotainmentsystem eingebettet werden.

Googles Vorteil gegenüber Here

Googles Dienste werden „tief in die Benutzeroberfläche integriert und vollständig mit relevanten Fahrzeugfunktionen wie dem Ladezustand verbunden sein“, kündigte Ola Källenius an. Der bisherige Kartendienst Here werde jedoch nicht komplett ersetzt.

Vor einigen Jahren hatte Mercedes gemeinsam mit anderen Herstellern den Kartendienst Here für die Autoindustrie aufgebaut. Peter Fintl, Director Technology and Innovation bei Capgemini Engineering, sieht in den konsumerorientierten Informationen von Google einen entscheidenden Vorteil: „In Europa konzentrierte man sich lange darauf, möglichst genaue Karten zu produzieren, um autonomes Fahren zu ermöglichen.“ Die Tech-Konzerne hätten jedoch frühzeitig auf Daten zu Geschäften, Restaurants und vieles weitere geachtet. Diese Daten nutzen Konsumenten mit ihrem Mobiltelefon und wollen bei der Navigation mit dem Auto nicht darauf verzichten.

Google Cloud für Fahrzeugentwicklung

Außer den Infotainmentfunktionen bekräftigte Källenius, mit Google bei der Datenanalyse und Fahrzeugentwicklung zusammenarbeiten zu wollen. So sollen die Machine-Learning-Funktionen der Google Cloud verwendet werden – etwa um Flottendaten auszuwerten.

In einem ersten Schritt werden die Zusatzinformationen zu Orten in den Google-Karten integriert. Ab sofort sollen alle Mercedes-Kunden in ausgewählten Märkten Zugriff auf Zusatzinformationen wie Öffnungszeiten, Fotos, Bewertungen und Rezensionen haben. Vorausgesetzt der Kunde hat ein Fahrzeug mit der neuesten Generation von MBUX-Systemen:

  • A-Klasse (Produktion ab 12/2022)
  • B-Klasse (Produktion ab 12/2022)
  • C-Klasse (Baureihe 206)
  • S-Klasse (Baureihe 223)
  • EQS
  • EQE
  • EQE SUV
  • GLC
  • GLE (Baureihe V167)
  • SL (Baureihe 232)

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