Chinesischer Autobauer Great Wall eröffnet Europa-Zentrale in Deutschland

Von Andreas Wehner

Der chinesische Autobauer hatte den Markteintritt seiner beiden Marken Wey und Ora bereits angekündigt. Die Europa-Aktivitäten will Great Wall künftig aus München steuern.

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Bei der Eröffnung der Europazentrale von Great Wall (v.l.): Ulrike Wolf (Ministerialdirektorin Bayerisches Wirtschaftsministerium), Clemens Baumgärtner (Wirtschaftsreferent München), Xianghua Qiao (CEO GWM Europe), Bernd Riedel (BMW).
Bei der Eröffnung der Europazentrale von Great Wall (v.l.): Ulrike Wolf (Ministerialdirektorin Bayerisches Wirtschaftsministerium), Clemens Baumgärtner (Wirtschaftsreferent München), Xianghua Qiao (CEO GWM Europe), Bernd Riedel (BMW).
(Bild: Great Wall Motor)

Great Wall Motor steuert sein Europa-Geschäft von München aus. Der chinesische Autokonzern hat seine Europa-Zentrale in der Max-Diamand-Straße vergangene Woche offiziell eröffnet, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Im September hatte Great Wall auf der IAA Mobility in der bayerischen Landeshauptstadt den Markteintritt seiner beiden Marken Wey und Ora angekündigt.

Die Einrichtung einer Europazentrale unterstreicht die Ambitionen des Konzerns, die Modellpalette an den Wünschen der europäischen Kunden auszurichten. Great Wall will eine sogenannte „Co-Creation-Community“ aufbauen. Mit Apps für seine beiden Marken will das Unternehmen Plattformen schaffen, auf der die Nutzer mit der Marke und ihren Produkten interagieren können. „Damit wollen wir unsere Nutzer in den Produktentwicklungsprozess einbinden“, sagt Qiao Xianghua, CEO von Great Wall Motor Europe.

Vertrieb startet in Großstädten

Die ersten Vertriebsstandorte, so genannte „Brand Experience Center“ will Great Wall 2022 in München und Berlin eröffnen. Auf der IAA hatte das Unternehmen zehn Standorte in deutschen Großstädten angekündigt.

„Der Start in Europa ist ein wichtiger Meilenstein für Great Wall Motor. Wir haben auch für diesen Markt ehrgeizige Ziele“, kündigt Xianghua Tatendrang an. Am Standort München will das Unternehmen im nächsten Jahr bereits 300 Mitarbeiter beschäftigen.

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Die Marken Wey und Ora

Wey hatte auf der IAA verschiedene Modelle präsentiert. Der Plug-in-Hybrid Wey Coffee 01 soll mit viel Technik punkten. Ein Augmented-Reality-Head-up-Display wird ergänzt durch einen 14-Zoll-Infotainment-Screen. 5G, Wifi-Konnektivität, Gesichtserkennung und Personalisierung sind weitere Schlagwörter. Updates kommen drahtlos „over the air“. Der Hybrid verfügt über einen Zwei-Liter-Benziner und zwei Elektromotoren. Die Spitzenleistung gibt das Unternehmen mit 350 PS an.

Während Wey als Premiummarke positioniert werden soll, wendet sich Ora an eine junge, Mode- und Lifestyle-orientierte, urbane Zielgruppe. Der Elektro-Kompaktwagen Ora Cat verfügt über einen 126-kW-Antrieb. Je nach Batterievariante soll die Reichweite bis zu 400 Kilometer betragen. Der Ora kommt mit vielen Assistenten, exemplarisch nennt das Fabrikat einen Autobahnassistenten oder eine automatische Einparkhilfe.

Der in China erhältliche Ora R1 gehört zu den meistverkauften E-Autos der Welt.

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