Formula Student Guinness Buch: Formula Student will Beschleunigungsrekord knacken

Redakteur: Wolfgang Sievernich

Mit einem Elektro-Rennwagen soll die bisherige Rekordmarke von 1,785 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer unterboten werden.

Anbieter zum Thema

Das GreenTeam-Formula Student Team aus Stuttgart will in unter 1,785 Sekunden auf 100 km/h spurten.
Das GreenTeam-Formula Student Team aus Stuttgart will in unter 1,785 Sekunden auf 100 km/h spurten.
(Foto: Universität Stuttgart)

Die Zahlen sind unglaublich. Ein Formel 1 Rennwagen braucht für den Spurt auf die 100 Stundenkilometermarke 2,5 Sekunden. Der Eurofighter schafft es sogar in 2,4 Sekunden. Alles nichts gegen die elektrisch angetriebenen Formula Student Rennwagen: im vergangenen Jahr haben Studenten des Akademischen Motorsportvereins an der ETH Zürich mit ihrem selbstgebauten Elektroflitzer den Spurt in wahnwitzigen 1,785 Sekunden geschafft. Als ob das noch nicht genug wäre, wollen Studenten der Uni Stuttgart nun diesen Rekord wieder knacken. Möglich werden soll das mit „mindestens 100 kW“. „Wir haben unseren Rennwagen E0711-5 ausführlich getestet und sind überzeugt, dass wir den Titel zurück nach Stuttgart holen“, so der Weltrekordversuchsleiter des GreenTeams, Benedikt Bauersachs.

Bildergalerie

Schneller als ein Sportwagen

„Zurück“ deshalb, weil die Schwaben mit einem Vorgängermodell namens „E0711-2“ selbst schon einmal den Guinness-Rekord für das am schnellsten beschleunigende Elektrofahrzeug innehatten. Das war 2012. Damals reichten 2,68 Sekunden, um in das berühmte Buch zu heizen. Vier Elektromotoren an allen Rädern sollen zusammen mit einem dynamisch angepassten Drehmoment für Vortrieb sorgen. „Bei etwa 1,6 Kilogramm pro Kilowatt müssen wir uns selbst vor professionell gefertigten Supersportlern nicht verstecken“, meint Bauersachs. „Zum Vergleich: Ein Formel 1-Rennwagen hat etwa 1,0 kg/kW, ein Bugatti Veyron Supersport 2,08 kg/kW und ein Porsche 918 Spyder 2,50 kg/kW“.

Ursprünglich wurde das Fahrzeug für den Konstruktionswettbewerb Formula Student entwickelt, tritt jetzt aber vor Juroren gegen die Uhr des Guinness Buch an. Unterstützt wird das Projekt von der Automobilindustrie, unter anderem SKF, einer der Hauptsponsoren der Formula Student.

„Für uns ist es wichtig, dass wir die Zukunft des Motorsports und die damit verbundene Technik dort beeinflussen können, wo sich auch der Nachwuchs damit beschäftigt“, meint der Chef der deutschen SKF. „Dafür bietet die Formula Student eine perfekte Plattform. Umso mehr drücken wir den jungen Talenten, die die für sie erforderlichen Technologien maßgeblich mitgestalten, alle verfügbaren Daumen!“

In Deutschland beginnt der reguläre „Grand Prix der Nachwuchs-Konstrukteure“, also die Formula Student Germany 2015, am 28. Juli. Bis dahin wird sich herausstellen, ob das Stuttgarter GreenTeam als neuer Beschleunigungs-Weltrekordhalter auf dem Hockenheimring anreist. Falls ja, werden noch 113 andere Studenten-Teams aus mehr als 34 Ländern alles daran setzen, die schwäbischen Hochschul-Schrauber wieder einzufangen. Dann wird das GreenTeam selbst zum Gejagten.

(ID:43495828)