Mobilität Gunnar Froh: „Die Mobilitätswende gemeinsam vorantreiben“

Autor / Redakteur: Christian Otto / Sven Prawitz

Vergangene Woche fand in Hamburg der Wunder Mobility Summit statt. »Automobil Industrie« hat mit Gunnar Froh, Gründer und CEO von Wunder Mobility, über das Konzept der Veranstaltung und die Rolle verschiedener Anbieter beim Thema urbane Mobilität gesprochen.

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Gunnar Froh, Günder und CEO von Wunder Mobility, lud zum gleichnamigen Summit nach Hamburg.
Gunnar Froh, Günder und CEO von Wunder Mobility, lud zum gleichnamigen Summit nach Hamburg.
(Bild: Maria Dittrich)

Auf dem Wunder Mobility Summit in Hamburg diskutierten vergangene Woche internationale Mobilitätsexperten das Thema urbane Mobilität. Wir haben mit Gunnar Froh, Gründer und CEO von Wunder Mobility über die Veranstaltung gesprochen.

Herr Froh, mit dem Summit bietet Wunder Mobility erstmals nach den schon durchgeführten Meet-ups eine größere Veranstaltung. Warum betreibt das Unternehmen diesen Aufwand und wie hebt man sich von anderen Veranstaltungen ab?

Wir wollen mit dieser Veranstaltung der Mobility-Branche eine Plattform zum Austausch bieten. Und zwar allen Teilnehmern dieses Ökosystems: Herstellern, Zulieferern, Start-ups und Städten. Innovative Mobilitätskonzepte entstehen in Netzwerken. Wir wollen die Industrie verknüpfen und mit unserem Invite-Only-Konzept (nur geladene Gäste dürfen teilnehmen, Anm. d. Red.) den spannendsten internationalen Teilnehmern einen effizienten und vertrauensvollen Austausch bieten.

In diesem Jahr sind vor allem erfolgreiche Mobilitäts-Start-ups aber mit Porsche, BMW, My Taxi (Daimler) und Moia (Volkswagen) auch vier Vertreter deutscher Automobilhersteller bzw. deren Töchter vor Ort gewesen. Soll deren Präsenz kontinuierlich ausgebaut werden?

Wir werden auch im nächsten Jahr den Fokus auf einen ausgewogenen Mix zwischen Start-ups und etablierten Konzernen legen. Dabei ist uns die Internationalität sehr wichtig. Neben den deutschen Herstellern und Start-ups sind auch Hersteller und Start-ups aus Israel, China und den USA vertreten.

Automobilzulieferer, die wie ZF Friedrichshafen selbst auch an Mobilitätskonzepten arbeiten, waren beim WMS noch nicht so breit vertreten. Ist deren Präsenz künftig noch stärker erwünscht?

Selbstverständlich und sie waren auch in diesem Jahr schon präsent. Mit Denso war beispielsweise einer der größten japanischen Zulieferer dabei und auch die Bosch-Tochter Coup war vertreten. Die Zulieferer spielen eine wichtige Rolle für die Mobilität der Zukunft und wir verstehen uns auch selbst als ein Technologielieferant der Mobilitätsindustrie.

Sie haben aufgrund gewisser Beschränkungen in Deutschland ihr Geschäft vor allem in den Emerging Markets aufgebaut und dort viele Erfahrungen gesammelt. Sehen Sie das Thema Mobilität hierzulande auch wegen rechtlicher Restriktionen im Hintertreffen?

Nein, im Gegenteil: es ist wichtig, politische Themen öffentlich zu diskutieren. Die Mobilitätswende müssen wir alle gemeinsam vorantreiben. Wunder-Technologie ist heute in einer Vielzahl von Mobilitätsprodukten im Einsatz, die in Deutschland genutzt werden. So sind wir beispielsweise der größte Anbieter für Scooter-Sharing-Software in Deutschland.

Vor allem die Städte und Gemeinden sind künftig ein wesentlicher (Mit-)Entscheider bei der Definition von Mobilität im urbanen Raum. Wie baut man hier als Plattformanbieter ein erfolgreiches Netzwerk auf?

Wir denken und agieren international. Durch unsere Veranstaltungen wie den Wunder Mobility Summit holen wir unser internationales Netzwerk auch nach Hamburg. Unser Ziel ist es, in Zukunft für viele Städte weltweit ein Technologiepartner zu sein. Dafür sehe ich auch in Hamburg großes Potenzial, da Hamburg in Vorbereitung des Intelligent Transportation System Kongresses 2021 ist.

Die Fragen stellte Christian Otto

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