Kraftstoffe Höherer Bioethanolanteil in Kraftstoffen

Autor / Redakteur: Ampnet/deg / Thomas Günnel

Der Verband der Bioethanolunternehmen meldet für 2018 einen gestiegenen Anteil von Bioethanol in Benzin. Trotz zurückgegangenem Absatz sogenannter Super-Kraftstoffe gegenüber dem Vorjahr. Der Blick auf gesetzliche Vorgaben stimmt den Verband optimistisch.

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Der Absatz von Bioethanol zur Beimischung in Benzin ist in Deutschland im vergangenen Jahr gestiegen.
Der Absatz von Bioethanol zur Beimischung in Benzin ist in Deutschland im vergangenen Jahr gestiegen.
(Bild: BDBe Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft)

Bioethanol ist im vergangenen Jahr wieder in größeren Mengen den Kraftstoffen Super (E5), Super E10 und Super Plus beigemischt worden – um etwa drei Prozent auf 1,2 Millionen Tonnen stieg der Anteil. Das hat der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) bekanntgegeben. Die für den Kraftstoffeinsatz bestimmte deutsche Bioethanolproduktion sank hingegen das zweite Jahr in Folge auf jetzt 613.000 Tonnen, 8,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bioethanol vor allem aus Futtergetreide

Von insgesamt mehr als 750.000 Tonnen produziertem Bioethanol stammten etwa 79 Prozent (590.000 Tonnen) aus Futtergetreide. Hierfür wurden rund 2,6 Millionen Tonnen Futtergetreide als Rohstoff eingesetzt. Dies entspricht rechnerisch knapp sieben Prozent der deutschen Getreideernte von fast 38 Millionen Tonnen im Jahr 2018.

Weitere 21 Prozent des Bioethanols stammen aus Zuckerrübenstoffen. Ein geringer, nicht genau quantifizierbarer Anteil des Bioethanols, der sich auf dem Niveau des Vorjahres von 9.000 Tonnen befinden soll, wurde 2018 aus Rest- und Abfallstoffen zum Beispiel aus der Lebensmittelindustrie produziert.

Die 2018 durch den Einsatz von Bioethanol im Benzin eingesparte Menge von 3,1 Millionen Tonnen CO2 entspricht rechnerisch rund einer Million Personenkraftwagen ohne CO2-Ausstoß. Für dieses Jahr rechnet der BDBe bereits mit positiven Auswirkungen auf den europäischen Bioethanolmarkt. Hintergrund: Ab dem Jahr 2020 steigt die Treibhausgas-Minderungsquote für alle Kraftstoffe gesetzlich vorgeschrieben von vier auf sechs Prozent an.

„Dann wird die Mineralölwirtschaft diejenigen Biokraftstoffe einsetzen, mit denen die Verpflichtungen am besten zu erfüllen sind“, beschreibt Stefan Walter, Geschäftsführer des BDBe. Laut Walter senken Bioethanole aber nicht nur den CO2-Ausstoß: „Von uns veranlasste Vergleichstest nach dem neuen WLTP-Messverfahren haben gezeigt, dass der Einsatz von Super E10 auch Feinstaub und Stickoxide deutlich verringert.“

Kraftstoffmarkt insgesamt rückläufig

Der Kraftstoffmarkt war im Jahr 2018 insgesamt rückläufig, mit 17,8 Millionen Tonnen Benzin wurden rund 2,5 Prozent weniger Ottokraftstoffe abgesetzt als im Vorjahr. Super (E5) erreichte mit 14,7 Millionen Tonnen in 2018 einen leicht steigenden Marktanteil von 82,5 Prozent. Der Anteil von Super Plus, dem ebenfalls bis zu fünf Prozent Bioethanol beigemischt wird, betrug mit rund 810.000 Tonnen ähnlich wie im Vorjahr 4,5 Prozent.

Der Absatz der bis zu zehn Prozent Bioethanol enthaltenden Kraftstoffsorte Super E10 sank 2018 leicht und betrug 2,3 Millionen Tonnen. Dies bedeutet einen Marktanteil von 12,9 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 13,4 Prozent.

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