Für Sie gefahren Hyundai Grand Santa Fe: Kampfansage an die deutschen Top-SUV
Der Hyundai Grand Santa Fe 2.2 CRDi 4WD ist die koreanische Antwort auf die deutschen Geländewagen-Schlachtschiffe von Audi, BMW und Volkswagen. Wir testeten das Fahrzeug mit 197 PS-Vierzylinder-Motor auf Herz und Nieren.
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Imposant bereits sein Auftritt, mit gewaltiger Fronthaube, großem Kühlergrill und wuchtigen Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht vermittelt die große Version des normalen Santa Fe bereits den ersten etwas grobschlächtigen Eindruck. Im Vergleich zum Vorgänger wächst der Wagen um 22,5 Zentimeter auf 4,91 Meter Gesamtlänge und überragt damit sogar den Volkswagen Touareg um über zehn Zentimeter und hängt nur wenige Zentimeter hinter dem Audi Q7.
Zwei Tonnen schwer
Wer sich mit den Platzhirschen messen will, muss natürlich auch bei der Technik mithalten. Hier will der Grand Santa Fe mit einem 2,2 Liter starken 145 kW (197 PS) starken Common-Rail- Dieseldirekteinspritzer, Sechsstufenautomatik und Allradantrieb glänzen. Während der Motor gut am Gas hängt und auch noch mit einem sonoren Sound zu überzeugen weiss, kann die Automatik nicht ganz mit den technisch ausgereiften Modellen der deutschen Hersteller mithalten. Trotzdem beschleunigt sie den rund zwei Tonnen schweren Geländewagen in 9,9 Sekunden auf die 100 Stundenkilometer-Marke. Beim Verbrauch ist die Stellung des Gasfuß relevant. Unser Testverbrauch rangierte zwischen 8,5 und 12 Litern, je nach Umgebung. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern liegt der Dieselverbrauch noch höher, aber auch andere Geländewagen können hier keine Wunder vollbringen.
Allrad mit Magna entwickelt
436 Newtonmeter zerren am Dynamax-Allradantrieb, der zusammen mit Magna Powertrain entwickelt worden ist. Über eine elektromagnetisch gesteuerte Mehrscheibenkupplung am hinteren Differenzial leitet Dynamax bis zu 50 Prozent der Motorkraft an die Hinterachse, sobald Sensoren einen Traktionsverlust an den Vorderrädern feststellen. Die Steuereinheit des schlupfabhängigen Systems überwacht dafür kontinuierlich die Fahrbahnbedingungen. Auch wenn die meisten Geländewagen in Deutschland kaum feste Wege verlassen, werden sie doch häufig von Landwirten, Pferdebesitzern und Gartenbaubetrieben als Zugfahrzeug eingesetzt. Zwei Tonnen dürfen an die Anhängerkupplung, ausreichend für die meisten Tätigkeiten.
Riesiger Innenraum
Beim Blick in den Innenraum offenbaren sich aber dennoch größere Unterschiede. Für Asien und die USA designt, fallen große Innenraumschalter, Drehräder und Lufteinlässe auf. Das Infotainmentsystem in unserem Testwagen ist veraltet, aber einfach zu bedienen. Das Lenkrad ist mit Schaltern und Tastern fast schon überladen, zudem liegt es zu dünn in der Hand. Negativ fallen Kunststoffausdünstungen auf, deren Quelle der Redaktion letztlich versagt blieb. Positiv dagegen ist die unglaubliche Weite des Innenraums. Als Sechssitzer könnte man mit dem Fahrzeug durchaus eine Großfamilie samt Gepäck quer durch das Land transportieren. Auf Sitzen, wie sie für die lange Tour über die Route 66 geschaffen wurden. Witziges Detail am Rande: um sich im Großstadt-Dschungel nicht zu verfahren, sieht man über den Innenspiegel immer die Himmelsrichtung eingeblendet. Das mag in den Prärien empfehlenswert sein, bei der Parkplatzsuche hilft es nur bedingt, da dort die schiere Größe eher im Wege steht.
Hoher Preis
Fazit: Können wir den Wagen empfehlen. Ja. Der Hyundai Grand Santa Fe ist ein großvolumiger Geländewagen, obwohl er mit einem Grundpreis von 46.500 Euro in der Ausstattung Style und 50.700 Euro in der Premium-Version auf der gleichen Ebene wie die Platzhirsche aus deutschen Landen steht. Ein vergleichbarer Volkswagen Touareg mit Sechszylinder-Motor und 150 kW (204 PS) kostet in der Premium-Ausstattung 50.850 Euro. Ob sich da die Kunden für den koreanischen Wettbewerber entscheiden werden, muss man zumindest in Zweifel ziehen. Dennoch ist der Hyundai eine gute ausgestattete Alternative für alle die das Marken-Understatement vorziehen.
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