Analyse Indien: Der Automarkt von „überübermorgen“

Von Tina Rumpelt |

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Indien ist ein Automarkt, auf den viele schauen – und in dem sich eher wenig tut. Doch nun rührt sich was: Er wächst, langsam aber stetig. Vor allem bei E-Autos werde es spannend, sagen die Marktexperten von S&P Global Mobility und Roland Berger.

Audi will ab Anfang 2023 E-Rikschas mit „Second-Life“-Batterien in Indien auf den Markt bringen.
Audi will ab Anfang 2023 E-Rikschas mit „Second-Life“-Batterien in Indien auf den Markt bringen.
(Bild: Audi)

Immer wieder rückt Indien in den Fokus der Autohersteller, weil dort rund 1,4 Milliarden Menschen leben und im internationalen Vergleich relativ wenige ein Auto besitzen. Geht da nicht mehr? Die Unwägbarkeiten des chinesischen Automarktes haben diese Frage in jüngster Zeit erneut aufgeworfen. Henner Lehne, VP Forecasting bei S&P Global Mobility, sagt: „Indien ist ein Markt, auf den man schauen sollte.“ Wer jedoch dort reüssieren wolle, brauche einen langen Atem und unternehmerischen Mut. „Es ist eine Wette auf überübermorgen“, so der Marktanalyst.

Hyundai habe „den Markt von unten aufgerollt“ und damit gezeigt, dass ausländische Anbieter erfolgreich sein können, erklärt Lehne. Der koreanische Hersteller schob sich laut Analysen von S&P Global Mobility im Jahr 2021 auf Platz sechs beim Pkw-Absatz vor, sieben der Top-10-Plätze besetzt Maruti-Suzuki. Bei den Electric Vehicles (EVs) wird das Ranking schon bunter: Dieses Segment teilen sich Mahindra (15.000 E-Fahrzeuge in 2021) und MG (2.800) auf, Hyundai und BYD spielen mit ganz kleinen Stückzahlen mit (121 und 117 Einheiten). Insgesamt wurden 2021 in Indien etwas mehr als drei Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge verkauft – und 15 Millionen Motorräder.