Kundenbefragung Audi ganz unten
Die Studien der Verbraucherschützer von Consumer Reports und der Datenanalysten von J.D. Power sind in der Automobilindustrie gefürchtet. Die Deutschen Hersteller hat es dieses Mal wieder schlimm erwischt.

Die Qualitätsschere zwischen Volumen- und Premiumfabrikaten ist bei Fahrzeugen aus dem Modelljahrgang 2020 weiter auseinandergegangen. Laut der aktuellen J.D.-Power-Studie, die die Zuverlässigkeit und Reparaturanfälligkeit aller in den USA verkauften Pkw-Marken untersucht hat, ist die Kluft zwischen den beiden Segmenten seit Einführung der Analyse vor 34 Jahren nie größer gewesen. Allerdings wird auch die Technikdichte in teureren Fahrzeugen stetig höher und komplexer.
Die jungen Gebrauchtwagen von Volumenherstellern wiesen den Untersuchungen zufolge im Schnitt 1,86 Probleme pro Fahrzeug auf – das ist minimal besser im Vergleich zur Vorjahresstudie. Premiumfahrzeuge schnitten schlechter ab – sie zeigten durchschnittlich über zwei Probleme pro Auto.
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Batterieausfälle und schlechte Landkarten
Zu den Problemkategorien, die sich bei den jetzt bis zu drei Jahre alten Fahrzeugen am meisten verschlechtert hätten, gehören laut den Autoren der Studie Starterbatterieausfälle, veraltete Karten, Android-Auto- beziehungsweise Carplay-Fehler sowie Spracherkennungsprobleme.
Zuverlässigste Modelle waren in diesem Jahr der Toyota C-HR und der Lexus RX mit jeweils durchschnittlich 1,1 Problemen pro Fahrzeug. Beide Modelle verbesserten sich in acht der neun Problemkategorien im Vergleich zum Vorjahr.
Die drei Marken mit der größten Verbesserung bei der Anzahl der Probleme sind:
- Ram (um 0,8 Probleme/Fahrzeug verbessert),
- Volvo (0,4) und
- Nissan (0,35).
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Lexus an der Spitze
Zuverlässigstes Fabrikat des Modelljahrgangs 2020 ist Lexus mit im Schnitt 1,3 Problemen pro Fahrzeug. Gute Ergebnisse unter den Premiummarken konnten zudem Genesis (1,4) und Cadillac (1,7) einfahren.
Als bestes deutsches Fabrikat konnte sich BMW mit durchschnittlich 1,84 Problemen pro Fahrzeug immerhin noch im Mittelfeld platzieren – Branchenschnitt über alle 32 untersuchten Fabrikate hinweg war 1,86.
Audi abgestürzt
Porsche folgte mit knapp über 2 Problemen pro Auto erst auf Rang 20. Bei Volkswagen fielen durchschnittlich 2,2 Probleme pro Fahrzeug auf – Platz 24. Auch Mercedes findet man ganz unten im Ranking: auf Platz 27 mit 2,4 gemeldeten Problemen pro Pkw. Deutsches Schlusslicht ist Audi auf dem drittletzten Platz aller Marken – die amerikanischen Audi-Kunden berichteten von im Schnitt 2,5 Problemen pro Fahrzeug.
Ranking der Volumenfabrikate:
- Kia mit 1,5 Problemen pro Fahrzeug (zum dritten Mal in Folge),
- Buick (1,6),
- Chevy (1,6),
- Mitsubishi (1,7) und
- Toyota (1,7).
Im Rahmen der J.D.-Power-Studie untersuchen die Marktanalysten mittlerweile 184 spezifische Problembereiche in neun Fahrzeugkategorien: Klima, Fahrerassistenz, Fahrerlebnis, Karosserie, Funktionen/Bedienelemente/Anzeigen, Infotainment, Innenraum, Sitze und Antriebsstrang.
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Infotainment ist das Sorgenkind
Die meisten Probleme verursacht der Komplex der Infotainmentsysteme: Hier gab es zuletzt fast doppelt so viele Beschwerden wie in der nächsthöheren Kategorie Exterieur.
Die aktuelle Studie offenbarte aber auch einen positiven Trend: Bei fast zwei Drittel aller Fahrzeuge mussten in den vergangenen zwölf Monaten weniger Komponenten (ohne Verschleißteile) ausgetauscht werden – einschließlich Schlüsselanhänger beziehungsweise Schlüsselanhänger-Batterie, Bremsscheiben, Scheinwerferkomponenten oder -birnen und andere Außenleuchten oder Glühbirnen – als in der letztjährigen Studie.
Grundlage der Studie
Die diesjährige J.D.-Power-Studie basiert auf den Antworten von 30.000 Erstbesitzern von Fahrzeugen des Modelljahrs 2020 nach circa drei Jahren Besitz.
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