Die Diskussion um den Diesel gleitet aus Sicht mehrerer Fachleute ab – in eine Hexenjagd auf den Antrieb. „Zu kurz gedacht“ bescheinigen inzwischen auch Studien, die die künftige Mobilität im gesamten Betrachten. Ein Kommentar von »Automobil Industrie«-Chefredakteur Claus-Peter Köth.
Claus-Peter Köth ist Chefredakteur der Fachzeitschrift »Automobil Industrie«.
(Bild: Stefan Bausewein)
Über 13.000 Nutzer haben unseren Facebook-Post „Experten-Appell zur Diesel-Diskussion“ angesehen, jeweils rund achtzig Mal wurde die Nachricht geteilt und der „Gefällt mir“-Button gedrückt: Mit keiner anderen News haben wir bei Facebook bislang eine solch hohe Aufmerksamkeit erzielt. Ein Indiz dafür, dass der Diesel noch viele Unterstützer hat und längst nicht tot ist – auch wenn einige Politiker, Umweltschützer und Medien das so sehen. Und die Argumente, den Diesel nicht vorschnell zu verteufeln, bekommen täglich neue Nahrung.
Zwei Beispiele: Eine Studie des schwedischen Umweltministeriums rechnet vor, dass man ein Fahrzeug mit herkömmlichem Verbrenner acht Jahre fahren könne, bevor es die Umwelt so stark belastet habe wie die Produktion eines Lithium-Ionen-Akkus für ein E-Auto der Größe eines Tesla Model S – den Stromverbrauch beim Fahren nicht berücksichtigt. Und der VDIK begründet die erstmals seit Jahren wieder steigenden CO2-Emissionen pro Fahrzeug mit dem Trend zum SUV, aber auch mit der Abkehr der verunsicherten Endverbraucher vom Dieselantrieb. Letzteres muss aufhören: Die Technik für den sauberen Diesel ist da, sein Reichweitenvorteil unbestritten, ebenso wie sein Einsatz in schweren Fahrzeugen.
Zur Fahrverbotsdiskussion: Ein Feinstaubproblem hat der Diesel nicht – abgesehen davon, dass nur sechs Prozent des Feinstaubs in den Städten von Verbrennungsmotoren stammen. Das Problem der „alten“ Diesel sind die Stickoxide. Insofern gilt es, für die Euro-5- und Euro-6-Modelle ohne RDE-Zertifizierung Nachrüstkonzepte anzubieten.
Software-Updates und/oder eine Marketingoffensive werden jedoch nicht ausreichen, um den Imageschaden des Diesels zu reparieren. Vielversprechender sind das BNOx-System des Zulieferers Twintec Baumot für Pkws oder die Amminex-Technik von Faurecia für Nutzfahrzeuge. Noch argumentieren die OEMs mit „zu teuer“ oder „zu langwierig in der Entwicklung“. Aber was ist die Alternative? Hohe Strafzahlungen, weil der Dieselanteil weiter erodiert und die CO2-Grenzwerte krachend verfehlt werden? Politik und Industrie müssen jetzt die Rahmenbedingungen setzen – noch vor der Bundestagswahl!
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Stand vom 15.04.2021
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