Automobilmesse L.A. Motorshow 2015: Das PS-Wettbieten
Jahrelang galt sie als „grüne Messe“, die „Los Angeles Motorshow“. In diesem Jahr steht eher die Leistung im Vordergrund.
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Die Los Angeles Motorshow sollte im verkehrsreichsten Bundesstaat der USA und der Smog-Metropole Los Angeles ein Zeichen setzen. Für neue Technologien wie Hybridmotoren, für E-Mobility und für Zukunftsprojekte wie den Wasserstoff-Antrieb wurde hier die Werbetrommel gerührt. Verschwunden sind diese Hoffnungsträger auf der diesjährigen Ausstellung nicht. Aber neben einer Sonderschau über die Möglichkeiten der Vernetzung des Autos mit dem Smartphone stehen die PS-Protze im Vordergrund.
Wie wär´s mit 477 kW/649 PS, zum Beispiel im Cadillac CTS-V mit seinem Achtzylinder, verteilt auf 6,2 Liter Hubraum? Oder mit der neuesten Ausgabe des Chevrolet Camaro, der zwar nur 339 kW/461 PS leistet, aber auf das gleiche Triebwerk baut. Nach Benzinpreisschock und Klimadiskussion entdecken die Amerikaner wieder das Bodybuilding unter der Haube. Und schicken die Kraftpakete auf den roten Teppich der Los Angeles Motor Show.
Power satt
Der Blick auf die Preistafeln der Tankstellen verrät eine Ursache der neuen Unbekümmertheit: Der Literpreis liegt bei umgerechnet knapp über 70 Cent, die Spritschlucker sind wieder bezahlbar. Downsizing war gestern. Da wollen die deutschen Premiummarken natürlich nicht ins Abseits fahren: Auf der Motorshow im Sonnenstaat will Audi mit der Sportversion der Edellimousine A8 punkten, lockt mit 445 kW/605 PS, die AMG-Ausgabe des überarbeiteten Mercedes SL liegt mit 463 kW/630 PS und ihrem Zwölfzylindermotor ebenfalls genau im Trend.
Die 368 kW/500 PS des BMW M4 GTS muten da fast schon bescheiden an. Klar, dass alle diese Boliden auch ihren Preis haben, zumeist im hohen sechsstelligen Bereich. In Kalifornien, mit seiner hohen Dichte an Rolls Royce oder Bentley, ist der Anschaffungspreis aber eher nebensächlich. Ebenfalls ein leistungsorientierter Hingucker: der neue Porsche Cayman GT4 Clubsport. Mit seinem 385 PS starken Saug-Boxer hat der 132.000 Euro teure Clubsportler ab der kommenden Saison bereits die Rennstrecken dieser Welt im Blick. Die Warteliste der Kundenteams wird länger und länger.
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