Leichtbau Leichtbau-E-Auto mit Brennstoffzelle für 15.000 Euro

Von Mario Hommen/SP-X

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelte ein E-Auto, das weniger als 500 Kilogramm wiegt. Eine Brennstoffzelle sorgt für eine ausreichende Reichweite.

Das „SLRV“ ist ein E-Auto der L7e-Klasse.
Das „SLRV“ ist ein E-Auto der L7e-Klasse.
(Bild: DLR)

Die besonders leichten Elektroautos der Fahrzeugklasse L7e könnten zu einem wichtigen Baustein einer umweltfreundlicheren Mobilität werden. Der Leichtbau verlangt allerdings nach Kompromissen bei Batteriegröße und Crash-Sicherheit. Das „Safe Light Regional Vehicle“ (SLRV), ein vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelter, fahrfertiger Prototyp, soll mit Sicherheitskarosserie und Brennstoffzelle Wege aufzeigen, diese beide Zielkonflikte aufzulösen.

Für die Knautschzonen des Fahrzeugs setzt das DLR auf Sandwichmaterialien mit einem Mix aus Schaumstoff und Stahl.
Für die Knautschzonen des Fahrzeugs setzt das DLR auf Sandwichmaterialien mit einem Mix aus Schaumstoff und Stahl.
(Bild: DLR)

Beim SLVR handelt es sich um einen flach bauenden, 3,8 Meter kurzen Zweisitzer, dessen Karosserie nur 90 Kilogramm wiegen soll. Um die nötigen Crash-Zonen darzustellen, setzen die Forscher auf eine neuartige Sandwich-Bauweise mit Schichten aus Stahl und Kunststoffschaum. Zudem gibt es eine wannenförmige Fahrgastzelle mit aufgesetzter Ringstruktur, welche die Insassen zusätzlich schützt. Beim DLR will man für diese im Serienbau bislang nicht genutzten Strukturen Fertigungstechniken weiterentwickeln.

Brennstoffzelle als Energiewandler

Der zweite Entwicklungsschwerpunkt des SLRV betrifft die Energieversorgung: Statt Verbrenner oder Traktionsbatterie stellt hier eine Brennstoffzelle in Kombination mit einer Pufferbatterie die zum Vortrieb nötige Energie bereit. Bis zu 1,6 Kilogramm Wasserstoff kann das Fahrzeug in einem Hochdrucktank bevorraten, was eine Reichweite von 400 Kilometer erlauben soll.

Die Brennstoffzelle stellt 8,5 kW Dauerleistung bereit, die Batterie steuert für das Beschleunigen weitere 25 kW bei. Der rund 450 Kilogramm leichte Forschungs-Flitzer beschleunigt bis auf 120 km/h und eignet sich entsprechend für Überlandfahrten und Autobahneinsatz. Damit könnte dieses L7e-Konzept auch für Pendler aus den ländlichen Speckgürteln unserer Ballungsräume eine interessante Alternative sein.

Für Carsharing interessant

Durch die große Reichweite und dem schnellen Tanken von Wasserstoff wäre das SLRV zudem für das Carsharing ein interessantes Fahrzeug. Sollte es vom SLRV ein entsprechendes Serienfahrzeug geben, wäre laut DLR ein Preis um 15.000 Euro denkbar. Bei zehnjähriger Nutzungsdauer mit 300.000 Kilometer Laufleistung wäre demnach ein Kilometerpreis von zehn Cent realistisch.

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