Überraschungsauftritt des Ford GT40
Einen Überraschungsauftritt legte der neue Ford GT hin, seines Zeichens Supersportwagen und Nachfolger des legendären GT40 aus den 1960er Jahren. Statt eines V8 schöpft der Neue seine Kraft aus einem doppelt aufgeladenen 3,5-Liter-V6, der mehr als 600 PS leisten soll. Atemberaubend schön und seinem Vorgänger wie aus dem Gesicht geschnitten dürfte der Mittelmotor-Sportler Publikumsliebling der diesjährigen Motorshow werden. Konkurrenz um den Schönheitspreis hat der GT aber doch: Denn die potenten Spaßmacher haben eine so lange Amerika-Tradition wie die Pick-ups.
Direkte Mittelmotor-Konkurrenz kommt aus Japan, von Hondas NSX, der in den USA als Acura fährt. Leistungsmäßig mit 177 kW/240 PS PS deutlich darunter liegt der Alfa Romeo 4C Spider. Mit der offenen Version – die nur wenig an Gewicht zugelegt haben soll - wagen sich die Italiener zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder nach Detroit. Luxuriöse PS-Kracher wie der Cadillac CTS-V mit 470 kW/640 PS oder der überarbeitete BMW M6 (412 kW/560 PS) runden das Bild ab, das die Autohersteller uns aus der Motor City liefern.
Und der CO2-Ausstoß?
Aber halt – was ist mit den Spritspar-, Downsizing-, Elektrifizierungs-Bemühungen der bescheidenen Jahre? Wo sind die Green Cars? Zwei stehen bei Chevrolet. Das eine ist die Neuauflage des Elektroautos Volt, das nun inklusive Range-Extender eine Reichweite von 676 Kilometern haben soll. Das andere wird als eine Art Kriegserklärung gegen Tesla aufgefasst: „Bolt“ heißt der kleine Elektroflitzer, den Chevrolet als „Vision eines erschwinglichen Langstrecken-Elektroautos“ bezeichnet, das eine Reichweite von rund 320 Kilometern hat und ab 30.000 Dollar (etwa 25.000 Euro) kostet. Wenn das E-Mobil tatsächlich im Jahr 2017 auf den Markt kommt, könnte es zum ernsten Konkurrenten für das günstige Elektroauto liegen, das Tesla als „Model 3“ angekündigt hat – der Kampf um den Titel „Stromer für die Massen“ scheint eröffnet.
Ein bisschen Vernunft
Trotz Jubelstimmung in den Staaten – ganz vergessen sind die Lektionen der Vergangenheit nicht. Der Ford F-150 Raptor zum Beispiel musste nicht nur 500 Pfund abspecken, sondern auch zwei Zylinder und fährt nun mit einem – immer noch großen – 3,5-Liter-V6 vor, der außerdem an ein zehnstufiges Getriebe gekoppelt ist. Der Audi Q7 kommt auch als Plug-in-Hybrid, die VW-SUV-Studie wird von einer Kombination aus V6-Saugbenziner und zwei Elektromotoren angetrieben. Gleich drei E-Maschinen unterstützen den V6 des Honda NSX.
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