Wirtschaft Leoni rechnet mit hoher Belastung durch Refinanzierung

Quelle: dpa Lesedauer: 1 min |

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Der Zulieferer Leoni hatte zuletzt unter anderem mit der Halbleiterkrise zu kämpfen. Gerade laufen Verhandlungen über die finanzielle Zukunft des Unternehmens.

Der Kabel- und Bordnetzhersteller Leoni muss sich dringend frisches Geld besorgen.
Der Kabel- und Bordnetzhersteller Leoni muss sich dringend frisches Geld besorgen.
(Bild: Leoni)

Der hoch verschuldete Automobilzulieferer Leoni rechnet angesichts seiner nötigen Refinanzierung mit erheblichen Belastungen. Der Wertberichtigungsbedarf lasse sich nicht konkret beziffern, es sei aber „nicht auszuschließen, dass es sich um einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich handelt“, teilte Leoni mit. Priorität habe nun, eine Einigung mit den Gläubigern zu erreichen, um Leoni „wieder auf eine robuste Basis zu stellen“, sagte Leoni-Chef Aldo Kamper. Kamper wird im März an die Spitze des Lichttechnik-Konzerns AMS Osram wechseln.

Die börsennotierte Unternehmensgruppe Leoni beschäftigt rund 100.000 Mitarbeiter in 28 Ländern. Zuletzt plagten das Unternehmen die Halbleiterkrise und die vorübergehende Schließung zweier Werke für Kabelbäume in der Ukraine. Nach einem geplatzten Verkauf eines Unternehmensteils muss sich der Kabel- und Bordnetzspezialist dringend frisches Geld besorgen. Vor einer Woche hatte Leoni mitgeteilt, dass es wohl ohne einen Kapitalschnitt der Aktionäre keine Lösung geben werde. Der Aktienkurs war daraufhin drastisch eingebrochen.

Leoni: Jahres- und Konzernabschluss soll sich verzögern

Aufgrund der laufenden „konstruktiven, aber sehr anspruchsvollen Verhandlungen“ über die finanzielle Zukunft des Unternehmens sei mit einer Verzögerung bei der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses 2022 und somit auch des Termins der Hauptversammlung zu rechnen, hieß es am Freitag.

Im vergangenen Jahr sei nach vorläufigen, nicht geprüften Geschäftszahlen ein Umsatz von rund 5,1 Milliarden Euro erzielt worden, nach 5,12 Milliarden Euro 2021, hieß es. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor Sondereffekten lag demnach bei rund elf Millionen Euro, nach 130 Millionen Euro im Jahr 2021. Allerdings fließen in diese Kennzahl Wertminderungen im Zuge der Refinanzierung nicht ein.

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