Fahrbericht Mazda 2: Kleiner Vierzylinder mit Mild-Hybridsystem
Die Vielfalt im Kleinwagensegment ist groß. Um Kunden für sich zu gewinnen, müssen Kleinwagen schon etwas Besonderes sein – So wie der Mazda 2.
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Der Mazda 2 ist seit dem Jahr 2015 in der dritten Generation erhältlich. Jetzt hat Mazda seinem Kleinwagen eine Auffrischung, ein so genanntes Facelift, spendiert. Neben den üblichen Retuschen an Front und Heck gibt es mehr Assistenten sowie neue Vordersitze. Außerdem haben die Japaner das Motorenangebot gestrafft und zudem eine Sechsgang-Wandlerautomatik als Alternative zum serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebe für den 66 kW/90 PS starken Benziner ins Programm genommen. Los geht es nun ab 14.190 Euro für die Basisversion mit 55 kW/75 PS, das sind 800 Euro mehr als zuvor.
Mazda bleibt beim Vierzylinder
Zwei Motorenausbaustufen des 1,5-Liter-Saugbenziners müssen reichen. Das bisherige Topaggregat mit 85 kW/115 PS ist Geschichte, Mazda begnügt sich mit den Varianten mit 75 und 90 PS. Wobei das Unternehmen davon ausgeht, dass sich in Deutschland über 90 Prozent der Kunden für das stärkere Aggregat entscheiden. Wo andere Hersteller bei Kleinwagen auf Dreizylinder mit Turbo setzen, hält Mazda auch in diesem Segment den Vierzylindern die Treue und verzichtet zudem gänzlich auf Turbounterstützung. So bedarf auch der 90 PS-Sauger und seine nicht eben üppigen 148 Newtonmeter maximales Drehmoment reichlich Schaltarbeit, um bei Laune gehalten zu werden.
Bereits leichte Steigungen verlangen nach einem Griff zum Schalthebel, um mindestens einen Gang zurückzuschalten. Das serienmäßige Sechsgang-Getriebe setzt die Vorgänge leicht um, nichts hakelt oder wirkt teigig. Gibt sich der Fahrer dem Schaltvergnügen hin, kommt der Mazda 2 ganz ordentlich aus den Puschen. In knapp zehn Sekunden kann der Standardspurt gelingen, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 183 km/h erreicht. Das sind keine rekordverdächtigen Werte, dürften aber den meisten Nutzern genügen.
Ungewöhnliche Getriebewahl
Einen ungewöhnlichen Weg geht Mazda auch bei dem Alternativangebot zum Handschalter. Statt den in diesem Segment üblichen CVT- oder Doppelkupplungsgetrieben steht bei der 90-PS-Variante eine Sechsgang-Automatik zur Wahl. Eine Mild-Hybridunterstützung gibt es hier aber nicht. Rund 20.100 Euro müssen Interessenten für diese Motor-Getriebe-Kombination anlegen, die nur in der zweithöchsten Ausstattungsstufe „Exclusive-Line“ erhältlich ist.
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Für eine Verbrauchsoptimierung nutzt Mazda bei beiden Aggregaten ein einfaches Mild-Hybridsystem, das aus einem riemengetriebenen integrierten Starter-Generator (B-ISG) und einem als Stromspeicher dienenden Kondensator besteht. Als Durchschnittsverbrauch nach WLTP gibt Mazda für beide Triebwerke einen Wert von 5,3 Litern an, das entspricht einem CO2-Ausstoß von 94 g/km. Damit unterbieten die Japaner den EU-Grenzwert um 1 g/km.
Leise und komfortabel
Beim Fahren macht sich die Wahl des Vierzylinders positiv bemerkbar: das typische Schnurren eines Dreizylinders fehlt. Überhaupt haben die Japaner die Geräuschdämmung verbessert: Vom Motor ist nicht viel zu hören. Der Federungskomfort geht in Ordnung, kurze Bodenwellen mag das Fahrwerk aber auch nach der Überarbeitung nicht.
Der Innenraum wirkt aufgeräumt und sachlich. Bunte Farbspielerein oder krasse Farbkombinationen sucht man vergebens. Die neuen Sitze geben guten Halt, ihre Auflagefläche könnte jedoch länger sein. Das Platzangebot des gut vier Meter langen Fahrzeugs geht in Ordnung, das Kofferraumvolumen (250 bis 950 Liter) ebenfalls. Wie bei vielen Kleinwagen entsteht beim Umklappen der Rücksitzlehnen eine Stufe. Positiv zu bemerken ist, dass sich das Lenkrad sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe verstellen lässt. Das Handschuhfach könnte aber beim Öffnen etwas weniger abrupt aufspringen.
Sonderausstattungsliste ist lang
Wie mittlerweile im Kleinwagensegment üblich, kann der Kunde auch für den Fünftürer fast alles ordern, was auch in höheren Fahrzeugklassen gang und gäbe ist. Klimaautomatik, Head-up-Display, moderne Info- und Konnektivitätssysteme, Navi, Matrixlicht, 16-Zoll-Alus oder Heizung für Vordersitze und Lenkrad stehen über vier Komfortlinien und verschiedenen Paketen zur Verfügung. Dass das Basismodell eher mager ausgestattet vorfährt, überrascht nicht. Mit ein wenig Komfortbedarf dürften rund 19.000 Euro bei vielen Käufern auf der Rechnung stehen, dann sind auch viele der offerierten Assistenten wie Müdigkeitserkennung, 360-Grad-Kamera oder ein City-Notbremssystem mit Fußgängererkennung an Bord und eine schicke Metallic-Lackfarbe auf der Karosse aufgetragen.
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Fahrbericht
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Apropos schick: Auch wenn der Mazda 2 nicht mehr der Jüngste im Kleinwagensegment ist, alt sieht er nicht aus. Die aufgefrischten Versionen kommen mit neuem Kühlergrill und modifizierten Leuchten vorgefahren, nehmen die Designelemente des größeren Bruders Mazda 3 auf. Mit seinen schönen Formen ist es für den Mazda 2 etwas einfacher, sich im großen Kleinwagensegment zu positionieren.
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