Künstliche Intelligenz Mercedes testet ChatGPT in der Produktion
Anbieter zum Thema
Mercedes-Benz testet ChatGPT in der Produktion. Mittels sprachbasierter Schnittstelle sollen die Beschäftigten einfacher auf komplexe Daten zugreifen können.

Mercedes-Benz testet „ChatGPT“ in der Produktion. Der Autohersteller nutzt das Tool als sprachbasierte Schnittstelle zwischen dem Produktionssystem und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das soll vor allem die Analyse von Produktionsdaten vereinfachen. Fragen steuern die Nutzer im Dialog – ohne Programmierfunktionen.
Der Chatbot grenzt die Anfragen im digitalen Gespräch ein, bis eine auswertbare Detailtiefe erreicht ist und das gewünschte Ergebnis vorliegt. Die Plattform „Azure OpenAI“ liefert Sprachmodelle und eine generative KI. Die Spracheingaben der Menschen verarbeitet die Cloud anonym. Ein automatisiertes Analysetool verknüpft Qualitätsdaten aus Entwicklung, Kundenerfahrungen und Produktion des Autoherstellers. Die Software kann außerdem komplexe Daten clustern und einfacher darstellen.
Als Beispiel nennt Mercedes die Übersicht der tagesaktuellen Produktionsplanung. ChatGPT soll hier dabei helfen, Entscheidungen für die gesamte Produktionskette innerhalb kürzester Zeit zu treffen. Jeder Beschäftige kann laut Mercedes das Tool nutzen, um Auswertungen zu erstellen und innerhalb seines Arbeitsgebiets die nächsten Schritte abzuleiten.
:quality(80)/p7i.vogel.de/wcms/a1/7f/a17fc7a89a28250051146edda00029f6/0112369202.jpeg)
Entwicklung
„Unsere KI darf unter bestimmten Bedingungen selbstständig entscheiden“
Die Hoheit über die IT-Prozesse bleiben bei Mercedes, betont das Unternehmen. Auch die Daten verbleiben in der „MO360 Data Platform“, der Cloud des Autoherstellers. ChatGPT ist integriert in das digitale Produktionssystem „MO360“ von Mercedes. Verläuft die Pilotphase erfolgreich, will der Hersteller ChatGPT in seinem gesamten Produktionsnetzwerk einsetzen.
ChatGPT und Prinzipien zur KI
Das Kürzel „GPT“ steht für „Generative Pre-trained Transformer“: neuronale Netzwerke, die auf das Erstellen von Texten trainiert wurden, so genannte „Large Language Modelle“. Das System beantwortet Fragen, erstellt Texte oder fasst sie zusammen, kann übersetzen oder Programmcode generieren. Mercedes-Benz hat nach Unternehmensangaben als einer der ersten Automobilhersteller Prinzipien für den Umgang mit KI festgelegt. Dazu zählen „Verantwortungsvoller Einsatz“, „Erklärbarkeit“, „Schutz der Privatsphäre“ und „Sicherheit und Zuverlässigkeit“.
ChatGPT bereits in Modellen von Mercedes
Im Juni hatte der Autohersteller angekündigt, ChatGPT in sein Infotainmentsystem „MBUX“ zu integrieren. Seit Mitte Juni läuft dazu eine voraussichtlich dreimonatige Betaphase mit Fahrerinnen und Fahrern in den USA. Die Teilnahme an dem Programm ist optional. Für die Teilnahme müssen die Nutzer das System aktivieren mit den Worten „Hey Mercedes, I want to join the beta programme.“ Die Einführung in das Programm erfolgt „over the air“.
Der Sprachassistent soll im Auto konkrete natürliche Sprachbefehle entgegennehmen und Konversationen führen können. Wer die KI zum Beispiel nach interessanten Dingen zum Zielort fragt, nach Rezeptideen oder Wissensfragen erhält eine gesprochene Antwort.
(ID:49600680)