E-Mobilität Schaeffler bringt kettenlosen E-Bike-Antrieb in Serie
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Bereits vor zwei Jahren hatten Schaeffler und Heinzmann einen neuartigen E-Antrieb für Cargo-Bikes vorgestellt. Jetzt läuft die Serienproduktion an.

Der im Sommer 2021 von Schaeffler und der Heinzmann GmbH & Co. KG vorgestellte Bike-by-Wire-Antrieb „Free Ride“ kommt dieses Jahr in Deutschland auf die Straße. Zum System gehören ein Pedalgenerator, ein Antriebsmotor, eine kundenspezifische Batterie und ein Human-Machine-Interface (HMI). Es wird von Heinzmann, einem Spezialisten für Zweirad-E-Antriebe vertrieben. Zu den ersten Kunden zählt die CIP Mobility GmbH, die das neue Antriebskonzept mit dem Flotten-Bike „Mocci“ ausrollen will.
Anders als ein klassischer Pedelec-Pedalantrieb verzichtet die Free-Ride-Lösung auf eine mechanische Verbindung zwischen den Pedalen und dem Antriebsrad. Der von Schaeffler entwickelte Pedalgenerator erzeugt beim Treten einen gleichmäßigen Widerstand und liefert die Energie für den Elektromotor am Hinterrad.
Er ist so konzipiert, dass deutlich weniger Muskelkraft benötigt wird als bei klassischen Kettenantrieben. Überschüssige Energie wird im Akku gespeichert und bei Bedarf für den Antrieb genutzt. Insgesamt liefert der Free Drive eine Antriebsleistung von 250 Watt.
„In den Städten der Zukunft müssen wir Mobilität neu denken. Elektrische Cargo-Bikes schließen hier eine wichtige Lücke beim Transport auf der letzten Meile“, sagt Matthias Zink, Vorstand Automotive Technologies der Schaeffler AG.
Mit dem Free Drive reagiere man auf einen stetig wachsenden Markt. Den Analysten von Persistence Market Research zufolge wurden im Jahr 2021 mit elektrischen Lastenrädern weltweit 630 Millionen US-Dollar umgesetzt, neun Prozent mehr als noch im Jahr 2020. Bis 2032 soll der Markt auf 2,14 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Antrieb ermöglicht konstruktive Vorteile
Der Antriebsmotor kommt ebenso wie die Steuerungselektronik, die HMI-Bedieneinheit und der Akku von Heinzmann. Gangwechsel oder die Änderung der Betriebsmodi steuert die Software. Die Komponenten kommunizieren dabei per CAN-Verbindung miteinander.
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Der serielle Hybridantrieb kommt ohne mechanische Antriebskomponenten wie Kette, Zahnkränze, Ritzel oder Riemen aus. „Mit dem Free Drive gehören zeitaufwändige Kettenwechsel der Vergangenheit an. Davon profitieren besonders die Betreiber von Lastenradflotten, denn ihre Räder sind nun länger im Einsatz und fallen deutlich weniger aus“, betont Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs Elektromobilität bei Schaeffler.
Durch den Wegfall der mechanischen Verbindung ergeben sich zudem mehr Freiheiten beim Design. Laut Mitteilung seien gänzlich neue Fahrradarchitekturen und Pedalkonfigurationen möglich, auch Anwendungen mit drei oder vier Rädern, mit Dach oder ohne.
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